Partitionierungs-Software im Vergleich
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HDD & SSD partitionieren: Partitionierungssoftware im Vergleich

Festplatten partitionieren ohne Datenverlust

Wer nachträglich die Festplatte partitionieren, also neu aufteilen will, kann dazu die Tools der Betriebssysteme nutzen – oder auf spezielle Partitionierungssoftware setzen. Wir erklären Vorteile sowie Grenzen der Partitionierung und stellen Werkzeuge vor.

💡 Das Wichtigste in Kürze
  • Partitionierung ist sinnvoll, um eine Festplatte in logische Laufwerke aufzuteilen.
  • Partitionierungsprogramme erlauben es, Daten und Betriebssystem getrennt voneinander zu speichern, um Ordnung auf die Festplatte zu bringen.
  • Sie können vor oder nach der Betriebssystem-Installation eingesetzt werden und teils auch nachträglich das Dateisystem ändern.
  • Für einfache Partitionierung reichen die Bordmittel von Windows, Mac und Linux meist aus. Spezialsoftware bietet zusätzliche Funktionen und ist teils gratis erhältlich.
  • Zur Liste: ➤ Partitionierungsprogramme in der Übersicht

Moderne Festplatten und SSDs sind riesig. Daher kann es für mehr Ordnung im Betriebssystem sinnvoll sein, sie in mehrere kleinere Festplatten – sogenannte logische Laufwerke – aufzuteilen. Umgekehrt kann es aber auch sinnvoll sein, eine werksseitige Partitionierung aufzulösen. Bei vielen Computern gibt es zum Beispiel vom Hersteller für die Wiederherstellung oder andere möglicherweise nicht mehr benötigte Funktionen Partitionen, die Platz der „Hauptfestplatte“ belegen. Mit einem Partitionierungstool lassen sich diese löschen und dem Rest der Festplatte zuführen. Das klappt unter allen Windows-Versionen von Windows XP über Windows 7 und Windows 10 bis zu Windows 11, aber auch unter MacOS und Linux.

Festplatten aufteilen mit Bordmitteln

Üblicherweise liegen Betriebssystemen bereits Partitionierungsprogramme bei. Windows, Linux und MacOS verlangen zum Beispiel bei der Erstinstallation eine Aufteilung der Festplatte. Inzwischen können diese Tools Partitionierungen auch nachträglich durchführen oder lösen. Drittanbieter-Tools sind daher keineswegs Pflicht, wenn man logische Laufwerke verwalten möchte. Sie bieten aber zusätzliche Möglichkeiten und sind in der Lage, Partitionen zu erstellen, zu löschen oder zusammenzuführen – und teils auch das Dateisystem zu ändern. Der Clou: Das funktioniert auch bei relativ vollen Laufwerken ohne Datenverlust.

Vorteile, Nachteile & Grenzen der Partitionierung

Bevor man eigene Partitionen erstellt oder sogar den Kauf einer kostenpflichtigen Partitionierungs-Software erwägt, sollte man sich über die Grenzen der Partitionierung im Klaren sein. So gewinnt man nicht auf magische Weise weiteren Festplatten-Speicher hinzu, wenn man seine Laufwerke in Partitionen aufteilt. Stattdessen bleibt die Speicherkapazität des physischen Laufwerks auch nach einer Partitionierung unverändert. Auch ergibt es keinen Sinn, Dateien in einer anderen Partition desselben physischen Laufwerks zu sichern: Geht die Festplatte oder SSD kaputt, sind auch alle zugehörigen Partitionen Geschichte. Wer mehr Speicherplatz benötigt oder Backups wichtiger Daten anlegen möchte, sollte sich daher eine (externe) Festplatte oder einen Cloudspeicher zulegen.

Dennoch gibt es gute Gründe, Festplatten logisch aufzuteilen: Etwa, um einen separaten Bereich für Daten oder bestimmte Anwendungen auf dem PC zu schaffen. Ein klassischer Anwendungsfall ist etwa die Verwendung eines Dual-Boot-Systems mit Linux und Windows. Beide Betriebssysteme liegen dadurch mit ihren jeweiligen Dateisystemen in separaten logischen Bereichen der Festplatte, es wird kein zusätzlicher Datenträger benötigt.

Vorsicht: Erst sichern, dann partitionieren!

Partitionierungsprogramme greifen tief ins System ein. Mit Pech – wenn etwa während der Partitionierung der Strom ausfällt – kann es zu Datenverlust kommen. Davor schützt man sich, indem man ein aktuelles Backup seiner Daten auf einem separaten Datenträger erstellt, etwa einer USB-Festplatte, einem NAS oder in der Cloud. Falls es dann zum Daten-GAU durch die Partitionierung kommt, lassen sich die Auswirkungen schnell beheben.

Die beste Backup-Software: Tools für Einsteiger und Profis

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Im Folgenden stellen wir Tools vor, die dabei helfen, Partitionen zu erstellen, zu löschen oder zusammenzuführen.


Easeus Partition Master

Wenn es darum geht, vorhandene Partitionen unter Windows zu ändern, führt kaum ein Weg an Easeus Partition Master* vorbei. Schon in der kostenlosen Basis-Version ermöglicht Partition Master sämtliche Arbeitsschritte, die für eine (nachträgliche) Partitionierung oder Umsortierung vorhandener Partitionen notwendig sind.

(Bild: Easeus)

Die optionale Pro-Version bietet zwar noch einige Extras wie das Klonen der ganzen Festplatte oder die Partitions-Wiederherstellung. Doch für die eigentliche Partitionierung von Festplatte und SSD reicht die Gratis-Version aus, die zudem Laufwerksbuchstaben ändert, das Dateisystem prüft, Partitionen umwandelt und sogar das Dateisystem ändert.

Einziger Nachteil ist die Beschränkung auf Windows. Mit anderen Partitions- und Dateisystemen kann die Software nicht umgehen.

Preis: Gratis (optional: Pro-Version für 41,59 Euro pro Rechner)
Systeme: Windows (ab Windows XP)

➤ Partition Master Pro*
Für 41,59 € kaufen (1 PC, Lifetime)

Paragon Festplatten Manager

Deutlich leistungsfähiger ist der Paragon Festplatten Manager für Windows*. Das Programm gibt es sowohl für Privatanwender als auch für den professionellen Einsatz. Die Privatanwender-Version bietet aber bereits alles, was für eine effektive Partitionsverwaltung benötigt wird. Das Tool kann Partitionen erstellen, formatieren, löschen, wiederherstellen, Laufwerksnamen ändern und besitzt alle für die Partitionierung notwendigen Funktionen. Dadurch kann es sogar die Festplatte defragmentieren und die Clustergröße oder Seriennummer eines Datenträgers ändern.

(Bild: Paragon)

Mit an Bord sind zudem noch drei weitere Tools: Backup & Recovery, Drive Copy und Disk Wiper, etwa zur sicheren Löschung von Datenträgern. Paragon Festplatten Manager klont einzelne Partitionen und ganze physikalische Festplatten und besitzt sogar eine Backup-Funktion, die auch gleich vorhandene Datenträger in virtuelle Festplatten – wie etwa von Tools wie VirtualBox benötigt – umwandeln kann.

Preis: 79,95 Euro (Lifetime-Lizenz für 3 Rechner)
Systeme: Windows (ab Windows 7 SP1)

➤ Festplatten Manager Advanced*
Für 79,95 € kaufen (3 PCs, Lifetime)

Acronis Disk Direktor

Acronis Disk Direktor* verspricht, Festplatten zu konfigurieren, die System-Performance zu optimieren und „Daten mit Leichtigkeit verwalten“ zu können. All das im Rahmen eines Partitionierungstools, das aber in der Praxis viel mehr ist, nämlich eine vollumfängliche Festplattenverwaltung. Und so kann Acronis Disk Director nicht nur das übliche Partitionsmanagement übernehmen, sondern auch Datenträger klonen und Volumes wiederherstellen.

(Bild: Acronis)

Dabei unterstützt es sowohl Windows- als auch Linux-Dateisysteme. Zudem unterstützt das Tool die direkte Bearbeitung der Festplatten-Daten auf Bit-Ebene. Interessant ist auch die Möglichkeit, Boot-Medien zu erstellen und detaillierte Informationen zur verwendeten Festplatte auszulesen.

Preis: 39,99 Euro pro Rechner
Systeme: Windows (ab Windows XP SP3)

➤ Disk Director*
Für 39,99 € kaufen (1 PC, Lifetime)

MiniTool Partition Wizard

Das kostenlose MiniTool Partition Wizard wirbt mit besonderer Benutzerfreundlichkeit und hilft dabei, Laufwerke zu partitionieren. Das Programm ist in der Lage, Partitionen zu erstellen, zu vergrößern und zu verkleinern, zusammenzuführen oder aufzuteilen. Außerdem ist eine Datenträger-Bereinigung an Bord sowie eine Option zur Überprüfung von Laufwerken. Zudem hilft MiniTool Partition Wizard dabei, Partitionen von FAT in NTFS zu überführen.

(Bild: MiniTool)

Die kostenpflichtige Pro-Version* besitzt weitere praktische Features, etwa eine erweiterte Datenträgerüberprüfung mit Reparaturfunktion sowie einen Tiefenscan nach verlorenen Partitionen und Dateien auf FAT, NTFS- und exFAT-Laufwerken. Wer zur Pro-Platin-Version für 109 Euro greift, findet hier auch eine vollwertige Partitions- und Datenwiederherstellung.

Preis: Gratis (optional: Pro-Version für 70,21 Euro pro Jahr & Rechner)
Systeme: Windows (ab Windows XP SP3)

➤ Partition Wizard Pro*
Für 70,21 € kaufen (1 PC, 1 Jahr)

GParted

Wer es einfach und kostenlos mag, kann zum Linux-Tool GParted greifen. Der Open-Source-Partitions-Manager ist in der Lage, Windows- und Linux-Festplatten aufzuteilen oder wieder zusammenzuführen und das auf einer Vielzahl auch exotischer Dateisysteme. Sogar das ältere Mac-Dateisystem HFS+ wird unterstützt, APFS hingegen nicht.

(Bild: Gparted)

Anders als die vorstehenden Windows-Tools, ist GParted ein Linux-Programm, das auf einem bootfähigen ISO-Image für optische Datenträger oder USB-Laufwerke ausgeliefert wird. Dadurch kann GParted noch unterhalb der Betriebssystem-Ebene Partitionierungsaufgaben durchführen. Wie so oft bei Open-Source-Software ist die Benutzerführung nicht immer optimal und setzt gewisse Kenntnisse der Materie voraus.

Preis: Gratis
Systeme: Linux (ggf. nachinstallieren mit "sudo apt-get install gparted")

➤ GParted
Download

Festplatte Partitionieren am Mac

Während Windows- und Linux-User über eine Vielzahl von Optionen zur Festplatten-Partitionierung verfügen, sind diese unter MacOS rar. Der Grund: Das Festplatten-Dienstprogramm unter MacOS bietet bereits alle notwendigen Funktionen, um Festplatten aufzuteilen und diese Teile zu vergrößern, zu verkleinern oder mit einem neuen Dateisystem zu versehen. Das Festplatten-Dienstprogramm liegt im Ordner Dienstprogramme, für komplexere Operationen empfiehlt es sich aber, das Tool aus dem Rettungssystem heraus auszuführen.

(Bild: Screenshot)


Preis: Gratis
Systeme: MacOS / Mac OS X (alle Versionen)


Fazit:

Partitionierung und Partitionsmanagement sind dank moderner Partitionierungsprogramme kein Problem mehr. Für einfache Aufgaben reichen inzwischen Bordmittel aus. Die Umgestaltung des Festplatten-Layouts ist unter Windows mit allen Tools mit wenigen Handgriffen möglich, auch im laufenden System. Der kreativen Gestaltung der Festplatten- und SSD-Aufteilung sind somit kaum Grenzen gesetzt. Drittanbieter-Tools haben dabei gegenüber der Windows-Systemlösung den Vorteil, dass sie deutlich flexibler sind. Linux- und Mac-Nutzer haben bei der Nutzung von Drittanbieter-Tools keine breite Auswahl, können aber dank GParted und dem Festplatten-Dienstprogramm ebenfalls auf leistungsfähige Werkzeuge zugreifen.

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Redaktion & Aktualisierung: heise Download-Team

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