Alibi-Programm

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Henning Behme

Wettbewerb gut, Monopol schlecht - das ist fast wie auf Orwells Animal Farm geblökt. Ein Beispiel: da gibt es eine aufstrebende junge Firma, die ein neuartiges Produkt anbietet (nicht gerade monopolartig, aber marktheischend).

Weiter nördlich an derselben Küste residiert die vermeintliche IBM der neunziger Jahre und ärgert sich in Gestalt ihres Chefs, daß sie den Megatrend Internet verschlafen hat. Nichts leichter, als das zu ändern, schließlich verfügt die Firma über mehr Softwareentwickler als viele Staaten.

Gesagt, getan: eine kostenlose Überschwemmung von PCs mit Internet-Software ist leicht veranstaltet, denn wer liefert mit seiner Hardware nicht auch jenes Betriebssystem, das aus Redmond kommt ...

Multi-Plattform gut. Seit geraumer Zeit bietet Microsoft Software für den Macintosh an - inklusive Internet Explorer.

Nicht genug damit: als wahrer multi-platform vendor mit bisher schon breitem Angebot (Windows NT, Windows 95, Windows 3.x, Windows CE und DOS sowie seit neuestem die Multiuser-Hydra) offeriert Bill Gates jetzt gar eine Solaris-Version des Webbrowsers und droht, sie auch für andere Unix-Derivate zur Verfügung zu stellen (keiner soll auf IE4 verzichten müssen, nur weil er nicht mit NT arbeiten darf).

Abgesehen davon, daß diese Strategie im Widerspruch zur MS-Argumentation in der Auseinandersetzung mit dem US-Justizministerium steht (dankenswerterweise ist auf die Integration IE4 - Solaris verzichtet worden), können Unix-Abgeordnete jetzt endlich mit Recht Häme verbreiten: so langsam war noch kein Browser ... Daß außerdem nicht alles implementiert ist, steht auf einem anderen Blatt.

Wozu ein solches Produkt gut sein soll, ist nur schwer zu erkennen. Korrektur: eigentlich gar nicht. Und das Wörtchen 'eigentlich' steht hier nur, weil jeder das Recht hat, sich auf fremdem Terrain zu blamieren.


Nach fast 10 Jahren erhöht sich erstmals der Einzelverkaufspreis von iX: ab der nächsten Ausgabe kostet das Heft am Kiosk 8,50 DM. Grund ist die allgemeine Kostenentwicklung; allein die Inflationsrate über den genannten Zeitraum schlägt höher zu Buche.

Ehe Sie jetzt zum Taschenrechner greifen: die Preiserhöhung beträgt 13,33 Prozent. Abonnenten werden bevorzugt, ein Jahresabo kostet demnächst 90 DM, das entspricht einer Erhöhung um 11,11 %. Noch besser dran sind Studenten/innen: sie zahlen künftig mit 75 DM gerade einmal 5,03 % mehr als zuvor. Der Aufpreis für das iX-Abo+, das die jährliche Lieferung der Archiv-CD beinhaltet, bleibt mit 14,90 DM gleich.

Aber: die neuen Preise gelten erst ab Ausgabe 5/98. Wer jetzt schnell abonniert, erhält noch ein Jahr lang iX zum alten Preis. Letzter Termin ist der 22. April - es gilt das Datum des Poststempels. (hb)