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Die Technology Review 4/21 ist da: Ein Sonderheft zur Zukunft der Arbeit

Die Pandemie hat erhebliche Veränderungen in der Arbeitswelt zur Folge. Was davon wird bleiben und welche Chancen und Risiken ergeben sich daraus?

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Lesezeit: 5 Min.
Inhaltsverzeichnis

Die erhöhte Homeoffice-Quote, Videokonferenzen als Meetingstandard, wegfallende Geschäftsreisen – Covid-19 hat die Arbeit in einer Geschwindigkeit digitalisiert, wie es vor der Pandemie kaum denkbar gewesen wäre. Gleichzeitig sind wir zuhause mit mehr Ablenkungen konfrontiert als im Büro – das macht die Arbeit bisweilen noch kleinteiliger, als sie bisher ohnehin schon war. Sind wir im Homeoffice also wirklich produktiv?

In der Titelgeschichte des TR-Sonderhefts zur Zukunft der Arbeit (ab Donnerstag am Kiosk oder online bestellbar, ab sofort auch als günstiges Bundle aus Print- und Digital-Ausgabe) geht unsere Autorin Eva Wolfangel der Frage nach, welchen Einfluss sogenannte Mikrotasks, also kleinteilige Aufgaben, auf unsere tägliche Arbeit haben. Dabei hat sie mit Forschern gesprochen, die versuchen, Mikrotasks so zu organisieren, dass sie Raum schaffen für längere unterbrechungsfreie Phasen – im besten Fall Flow-Phasen, in denen die Tätigen besonders produktiv sind. Wolfangel legt dar, wie gut das funktioniert und was die besonderen Herausforderungen dabei sind.

Der zunehmende Einsatz von digitalen Kommunikationstools seit Beginn der Pandemie hat auch seine Schattenseiten: Es fallen nämlich noch mehr Daten über die konkrete Arbeit an als vorher – Daten, die Unternehmen auswerten, die aber nicht immer eine sinnvolle Interpretation zulassen. Unter dem Stichwort People Analytics gibt es schon seit Jahren eine Diskussion darüber, welche Datenerhebung in diesem Zusammenhang überhaupt sinnvoll ist und was rechtlich erlaubt ist. Denn Unternehmen wie Microsoft liefern längst entsprechende Tools, die die „Produktivität von Wissensarbeitern messbar“ machen wollen.

Unser Redakteur Wolfgang Stieler sprach dazu mit Ben Waber, Mitgründer von Humanyze. Das Start-up analysiert, wer, wann, wie viel und mit wem zusammenarbeitet. Dabei erklärt Waber, welche Daten Unternehmen wirklich voranbringen und wie negative Nebeneffekte vermieden werden können. Er fordert: „Unsere Branche muss stärker reguliert werden!“

Um eine andere Diskussion bezüglich der Zukunft der Arbeit ist es während der Pandemie ziemlich still geworden: der Wegfall von Jobs und Berufen durch die zunehmende Automatisierung. Erst 2013 attestierte eine breit rezipierte Studie von den Oxford-Wissenschaftlern Carl Benedikt Frey und Martin Osborne, dass 47 Prozent der US-Jobs durch KI-Anwendungen verloren gehen könnten. Auch Erik Brynjolfsson hatte 2014 in seinem mit Andrew McAfee geschrieben Buch „The Second Machine Age“ einen ähnlichen Ton angeschlagen.

Heute blickt er differenzierter auf die Entwicklung von KI und Automatisierung und sagt: „Die Arbeit wird uns nicht ausgehen“, ganz im Gegenteil: Wir stünden vor einem enormen Produktivitätsboom. Was ihn zu dieser Aussage veranlasst und warum er 2014 eine andere Perspektive hatte, können Sie im Interview mit ihm nachlesen.

Haben Sie sich schon mal gefragt, was eigentlich einen guten Arbeitgeber ausmacht? Welche Rolle spielen neben den Arbeitsbedingungen Dinge wie Geld, Unternehmenskultur und Aufstiegschancen? Und wie zukunftsfest ist der Job? Lässt sich so etwas messen?

Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Institut für Management und Wirtschaftsforschung (IMWF) die attraktivsten Arbeitgeber für technisch-wissenschaftlich ausgebildete Bewerber ermittelt. Die 60 Sieger stellen wir in der Ausgabe vor und präsentieren acht der Unternehmen in kurzen Portraits – wie beispielsweise MorphoSys. Der bayerische Biopharmaspezialist aus Planegg bei München entwickelt seit 1992 Technologien, die Therapien für Krebs und Autoimmunerkrankungen vorantreiben sollen. Sie zählen als Vorreiter im Bereich therapeutischer Antikörper. Oder tts: Die Tools des E-Learning-Anbieters aus Heidelberg werden jetzt in vielen Unternehmen gebraucht – und wohl auch nach der Pandemie gefragt bleiben.

TR 4/2021

Wir haben uns in der Ausgabe aber nicht nur mit der Zukunft der Arbeit beschäftigt, sondern auch das Cover und Logo rundum erneuert. Das ist nur der Startschuss: In den kommenden Monaten wollen wir Technology Review stetig weiterentwickeln – nicht nur visuell, sondern auch inhaltlich. Denn die großen Herausforderungen unserer Zeit stellen sich vor allem an der Schnittstelle zwischen Gesellschaft, Wissenschaft und Technologie: Klimawandel, Pandemien, Regulierung der Social-Media-Plattformen, Ethik für künstliche Intelligenz, technologisch Souveränität.

Wir wollen diese Debatten in der Technology Review, auch in ihrer politischen Dimension, noch stärker in den Mittelpunkt rücken als bisher – und zwar nicht nur im Magazin, sondern auch digital, in den sozialen Medien und überall dort, wo Leserinnen und Leser heute unterwegs sind.

(bsc)