In vino veritas

Wer es mit dem Motto hält „Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“, sollte im Web genügend Informationen finden, um Katerkopfschmerzen zu vermeiden.

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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Kai König

Bereits vor Jahren ging es an dieser Stelle um das Thema Bier und alles, was dazu gehört. Heute steht der Wein im Mittelpunkt - immerhin auch ein weit verbreitetes Getränk, das zur Geselligkeit anregt.

Was Wein überhaupt ist, dürfte allgemein bekannt sein. Neben der Tatsache, dass es sich hierbei um ein alkoholisches Getränk aus dem vergorenen Saft von Weintrauben handelt, erfährt man bei Wikipedia aber auch das ein oder andere Detail, das vielleicht weniger bekannt ist - unter anderem, dass Noah als der erste Weingenießer und Winzer gilt.

Wein bekommt man nicht nur in verschiedenen Farben, sondern zudem in diversen Ausprägungen, passend für jeden Gaumen. Eher trockene Gemüter ziehen wahrscheinlich einen roten Bordeaux vor, während andere einen Likörwein genießen oder sich am Champagner delektieren. Nicht zu vergessen weinähnliche Getränke wie Apfel- oder Honigwein.

Bei all diesen Unterschieden - eins gilt für alle Sorten: Ihre Herstellung sollte möglichst ökologisch, zumindest aber gesundheitlich unbedenklich sein. Nach dem großen Glykol-Weinskandal in Deutschland und Österreich im Jahre 1985 wurden daher Kontrollen sowie die Regelungen der Weingesetze grundlegend überarbeitet und verschärft. So dürfen nur Getränke, die von Früchten der Weinrebe stammen, die Bezeichnung Wein führen, und ein innerhalb der EU produzierter Wein muss mindestens 8,5 Volumenprozent Alkohol aufweisen.

Entscheidend für den Geschmack sind neben der gelungenen Herstellung (Gärung), Rebsorte sowie Klima und Lage des Weinanbaugebietes. Im Prinzip schmeckt nahezu jeder Wein anders. Einen guten Überblick über die deutschen Anbaugebiete bietet die Karte auf wein-abc.de mit Verweisen auf Detailseiten, die über die dort angebauten Sorten sowie bekannte (oder eher unbekannte) Weinorte in den jeweiligen Regionen informieren.

Unter anderem erfährt man dort, dass die deutschen Weinanbauzonen zu den nördlichsten Weinbaugebieten der Welt gehören - eine durch die „Standortansprüche der Rebe“ in „Ernesto Pauli’s Weinschule“ untermauerte Aussage. Auf der dort dargebotenen Weltkarte wird genau erklärt, wo und aus welchen Gründen Weinreben nur in bestimmten Gegenden der Erde existieren können. Das Verzeichnis deutscher Winzer führt nicht nur mehr als 6000 Winzer auf, sondern informiert als Extra-Schmankerl über Weinfeste und ähnliche Veranstaltungen.

Informationen zu typischen Fachbegriffen der Weinsprache wie Abstich oder Dekantieren erhält man bei kochmix.de. Darüber hinaus führt diese Site in der rechten Spalte weitere Links zu Rezepten auf, sodass man den Wein bei einem passenden Essen genießen kann.

Damit aus den Trauben der köstliche Rebensaft wird, bedarf es der Winzer. In Deutschland ist dies ein landwirtschaftlicher Lehrberuf mit einer Ausbildungszeit von drei Jahren. Wer jetzt mit einer Umschulung liebäugelt, findet auf dem Bildungsserver Agrar einen ersten Überblick über Voraussetzungen und Inhalte der Ausbildung. So sollte man nicht nur einen guten Geschmacks- und Geruchssinn, sondern auch Spaß an körperlicher Arbeit haben. Wer die Investition von 2 Euro nicht scheut, kann beim aid-MedienShop zusätzlich eine 40-seitige Broschüre bestellen, die das gesamte Berufsbild - inklusive einer möglichen akademischen Bildung - darstellt.

An der FH Wiesbaden beispielsweise kann man sich zum Diplom-Ingenieur Weinbau ausbilden lassen, und die Universität Gießen bietet darüber hinausgehend einen Master-Studiengang Oenologie an. Beide Studiengänge kooperieren mit der Forschungsanstalt Geisenheim im Rheingau.

Aber genug der Ausbildung - wichtiger ist, woher man das gute Tröpfchen bekommt. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Das Angebot startet mit günstigen Produkten, abgefüllt im Tetrapack bekannter Discount-Supermärkte, und hat eine nach oben offene Preis- und Geschmacksskala. Den teuersten Wein aller Zeiten kann man auf auktionsecke.de bewundern - einen Chateau Lafitte, der für circa 215 000 Euro verkauft wurde. Schade, dass die Flasche - wie man inzwischen weiß - wohl doch nicht ganz so alt war, wie man dachte ...

Dennoch ist das Ersteigern von Weinen anscheinend auf dem Vormarsch, was eine Pressemitteilung des Auktionshauses Christie’s bestätigt. Sammler, die ihren edlen Tropfen dennoch nicht auf ewig behalten, sondern wieder verkaufen wollen, sollten einen Blick in die Ankaufspreisliste des Weinhandels Fülscher in Hamburg werfen. Wirklich erstaunlich, welche Preise sich erzielen lassen.

Eine erste Orientierung zum Kauf, zur Lagerung und zum richtigen Genuss von Wein gibt „Bernd’s Weinwelt“. Supermarktwein-Kunden sollten sich übrigens die Strategien der Regaleinräumer auf wein-portal.at zu Gemüte führen. Wer bedenkt schon, dass ausgerechnet die teuren Flaschen im obersten Regalbrett intensiv trockener Luft und Neonlicht ausgesetzt sind?

Mit einem Gläschen Wein plaudert es sich am besten. Kein Wunder, dass Winzer, Weinkenner und „gewöhnliche“ Weintrinker und Genießer die Welt der Blogs für sich entdeckt haben. www.wein-wg.de führt circa 15 Blogs zu diesem Thema auf. Eines der größeren und bekannteren dieser Gattung ist das Winzerblog. Der Autor, Thomas Lippert, ist seit Jahren im Weingeschäft tätig und kann als Experte gelten.

Natürlich gibt es auch viele skurrile Dinge rund um den Wein. Eine eher alltägliche Frage ist die nach dem Öffnen einer verkorkten Weinflasche ohne Korkenzieher. Der NDR ist dieser Problematik nachgegangen und hat auf der Webseite der Sendung „plietsch.“ eine interessante Lösung veröffentlicht, die im Optimalfall weder der Flasche noch der sie öffnenden Person Schaden zufügt.

Apropos Korkenzieher- gut zu wissen, dass es prinzipiell sieben verschiedene Arten gibt. Interessant auch in diesem Zusammenhang: das virtuelle Korkenziehermuseum.

Zum Abschluss noch ein Wort zur Geselligkeit. Als Vorbereitung auf die oben erwähnten Weinfeste können Singfreudige sich aus dem Internet die Texte von einigen der schmissigsten Weinlieder besorgen. Für Unmusikalische tun es vielleicht auch Weinsprüche: Diverse - darunter einige von bekannten Personen der Zeitgeschichte - kann man auf Rheingau.de nachlesen. (ka)