Suchen und gefunden werden

Egal, wieviel Plattenplatz in einem Rechner zur Verfügung steht: die Zeit, die Anwender benötigen, um diese Platten zum Überlaufen zu bringen, liegt bei konstant neun Tagen. Diverse kleine Werkzeuge helfen, Platz zu sparen.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Torsten Beyer

Dem ewigen Plattenplatzproblem kann man auf dreierlei Weise begegnen: das Gejammer ignorieren, neue Platten kaufen oder - für viele Anwender ein völlig neues Konzept - Daten löschen. Genau darum, Daten zu finden und gegebenenfalls etwas mit ihnen anzustellen, geht es hier.

Natürlich gibt es das gute alte find. Es wird mit jeder Unix-Maschine ausgeliefert und leistet in der Regel gute Dienste. Wer sich nicht auf die von seinem jeweiligen Hersteller ausgelieferte find-Version verlassen mag, findet bei ftp.germany.eu.net:/pub/packages/gnu (nicht mehr erreichbar, 29.05.01) die neueste Version des GNU-find.

Ein entscheidender Aspekt bei der Vermeidung von Plattenüberläufen ist es, die Übersicht über die Datenmassen zu behalten, die in den diversen Subhierarchien der Home-Verzeichnisse liegen. Ein feines Vehikel, um grafisch den Überblick über das Datenchaos zu behalten, ist xfilemanager. Der bietet der Linux-Gemeinde einen X-basierten grafischen Dateimanager - mit Ziehen- und Plumpsenlassen (Drag & Drop). Damit bietet sich dem ob der Datenmassen überforderten Geist eine einfache Möglichkeit, Herr der Lage zu bleiben. xfilemanager kann die üblichen Operationen (kopieren, löschen oder verschieben) realisieren.

Im Pfadfenster besteht die Möglichkeit, Subdirectory-Pfade anzuklicken und das aktuelle Verzeichnis zu wechseln. Ein pfiffiges Feature: tar-Archive (auf Wunsch komprimiert) mittels Drag & Drop aufzubauen. Damit können weniger häufig benötigte Daten in ein Archiv kopiert und komprimiert/ausgelagert werden. In Deutschland zu bekommen von gigaserv.uni-paderborn.de:/ftp/disk3/linux/sunsite/X11/xutils/managers/xfilemanager-0.4.1.tar.z (nicht mehr erreichbar, 29.05.01).

Wem diese Fenster zu albern sind, der nimmt für den wahren Durchblick dtree, den ASCII-basierten Directory-Baum-Erzeuger. Zu bekommen bei ftp.germany.eu.net:/pub/utils/dtree (nicht mehr erreichbar, 29.05.01). Und für ASCII-Fans, die bei jedem ls die totale Kontrolle haben wollen, ist wahrscheinlich sls das einzige Wahre. sls ist völlig konfigurierbar, und insbesondere im Falle des Aufrufs ohne Argumente (also für das lokale Verzeichnis) ist es erheblich schneller als ls - bei ftp.germany.eu.net:/pub/utils/sls (nicht mehr erreichbar, 29.05.01).

Wer einmal gefundene, überflüssige Daten schnell auf ein externes Device pumpen will, mag vielleicht mit ddd arbeiten. Der Double Speed Data Dumper ist eine verbesserte Version des bekannten Unix-dd(1). Der große Vorteil von ddd gegenüber dd ist der erheblich verbesserte Durchsatz.

Zeitgenossen, die ihren Krempel nicht löschen oder wenigstens komprimieren, nachen vermutlich mehr als 97 % aller Anwender aus. Die Waffe gegen diese Zeitgenossen heißt disk saver - eine Art Daemon, der spezifizierte Directories nach ebensolchen Dateien durchsucht und die gegebenenfalls komprimiert. Toll, sagt der versierte Systemadministrator, das machen wir seit Jahren mit find, cron, compress. Richtig, aber disksaver benutzt ein zentrales Kontrollfile zur Steuerung des Prozesses, das übersichtlicher ist als die Informationen in der crontab. Außerdem generiert Disksaver Reports über das, was in der Nacht komprimiert wurde. Zu bekommen bei ftp.germany.eu.net:/pub/sysadmin/disksaver.

Für den generellen Blick auf den Verbrauch an Plattenplatz gibt es dusage. Dieses Perl-Script wird täglich über cron gestartet und generiert Vorher/Nachher- Reports für festgelegte Pfade. Damit kann man die neue Platte unter Umständen so früh ordern, daß die Anwender gar nicht erst meckern müssen. Zu bekommen bei ftp.germany.eu.net:/pub/sysadmin/dusage.pl (nicht mehr erreichbar, 29.05.01).

Nicht nur Anwender, auch Systemadministratoren sind Plattenplatzverschwender - unter anderem wegen der vielen Logfiles, die sie überall von jedem Daemon anlegen und vollschreiben lassen. Mit prune kann man dafür sorgen, daß derartige Logfiles eine bestimmte Größe nicht überschreiten. Damit ist zum einen sichergestellt, daß wichtige Logdaten auf der Platte stehen und ausgewertet werden. Zum anderen paßt prune auf, daß diese Dateien nicht ins Unermeßliche wachsen. Zu bekommen bei ftp.germany.eu.net:/pub/sysadmin/prune (nicht mehr erreichbar, 29.05.01).

Nicht direkt mit dem Löschen von Daten etwas zu tun hat rdist (obwohl es auch das kann), das Daten auf vielen Rechner verwaltet (siehe iX 4/92, S. 90). Vereinfacht gesagt, kann rdist auf der Basis von Paketdefinitionen und makefile-artigen Konstrukten Software oder generell Dateien in einem Netz verteilen. Pakete sind dabei alle aus Dateien aufbaubaren Konstrukte. Zu bekommen von ftp://usc.edu:/pub/rdist/rdist.tar.gz (nicht mehr erreichbar, 29.05.01). (hb)