Taschenkunststücke

Ob Laptop, iPod, Digitalkamera oder Mobiltelefon – wenn man aus dem Haus geht, will man seine elektronischen Freunde und Helfer gut verpackt wissen. Sie sollen weder bei der kleinsten Erschütterung in Trümmern liegen, noch von den anderen Dingen, mit denen sie den Platz im Rucksack teilen müssen, zerkratzt werden. Deshalb ist die richtige Tasche für die Gadgets unabdingbar.

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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Diane Sieger

Auf dem deutschen Markt tummeln sich diverse Anbieter für die geeignete Umhüllung elektronischer Geräte. Ein Blick ins Netz kann wie üblich die Suche erleichtern. Da ist zunächst ein aufsteigendes Unternehmen, das auch in Deutschland langsam Kultstatus erlangt. Jung und bunt, wild und exaltiert - so präsentiert sich Crumpler auf seiner Homepage. Individualisten, in deren Job und Freizeit es sich in erster Linie um Lifestyle und Luxus dreht und die ihre Tasche auch gern mal sexy finden wollen, werden hier garantiert fündig.

Besonders im Bereich Laptop-Taschen ist dieser Anbieter ein Profi. Jedes Produkt hat einen eigenen Namen und nicht nur eine anonyme Artikelnummer, sodass man sich mit Cheesy Disco, Sticky Date und Very Busy Man gleich auf einer persönlichen Ebene verbunden fühlt. Für jede Größe gibt es das passende Angebot, ob als Schultertasche oder Rucksack.

Diejenigen, die für den professionellen Gebrauch suchen, bietet die Firma mit dem Strichmännchenlogo ebenfalls einiges, sowohl für den Transport der Digitalkamera als auch für das Mitschleppen sämtlicher für die analoge Fotografie benötigter Materialien. Gleiches gilt für MP3-Player oder Mobiltelefone. Eine versandkostenfreie Bestellung bietet taschenkaufhaus.de an.

Um seine Kunden möglichst fest an die Marke zu binden, hat sich das Unternehmen einiges einfallen lassen - neben klassischen Fanprodukten, wie T-Shirts, Schutzmatten für Notebooks und Schlüsselbändern gibt es bei einer Online-Bestellung über die Crumpler-Website die Möglichkeit, seine Tasche nach den eigenen Wünschen zu designen.

Da der schrille Crumpler-Style nicht in allen Jobs angesagt ist, sondern es oft ein wenig seriöser zugehen muss, sind Alternativen gefragt. Der richtige Anbieter für Schutzzubehör ist in diesem Fall ganz sicher Dicota. Das deutsche Unternehmen hat sich ebenfalls darauf spezialisiert, Lösungen für den Transport von Notebooks zu liefern; jedoch wirken die Produkte durch ein überwiegend konservatives Design weniger grell und sind auch für den Einsatz beim bodenständigeren Kunden geeignet. Die meisten Modelle verfügen über viel Stauraum, und es gibt Varianten mit Hartschalengehäuse sowie eine spezielle Damenlinie, die sich auch zum Kostüm tragen lässt.

Wie üblich haben die Versandhäuser den Trend ebenfalls erkannt. Schwab etwa bietet der „Business-Frau von heute“ Laptop-Taschen aus Leder oder „hochwertiger Feinsynthetik“ an, während die Herren dort einen „echten Kumpel“ finden, der alles mitmacht.

Alle, denen der schlichte Laptop für unterwegs nicht reicht, sondern die an jedem erdenklichen Einsatzort ein komplettes mobiles Büros benötigen, können auf Taschen mit integriertem Drucker zurückgreifen. Kleinere Behältnisse sind auf Digitalkamera oder PDA zugeschnitten, solche für den iPod oder andere Musikabspielgeräte sucht man beim auf Computerzubehör spezialisierten Dicota jedoch vergeblich.

Neben den großen Firmen bieten kleinere Hersteller hochwertige Notebook-Taschen an. Wer im Berufsleben klassisch wirken will oder muss, sich im Privatleben aber gern bunt ausleben möchte, findet vielleicht beim Label lemonfish den richtigen Zuschnitt. Deren Taschenserie 4in1 erlaubt es dem Träger, seiner Notebookhülle durch Schwingen des Deckels und Drehen der Taschen immer den zur Gelegenheit passenden Look zu verpassen. Von zurückhaltend bis hip ist alles in einem Produkt vereint. Im zugehörigen Shopbereich kann man die diversen Ansichten genießen. Das junge Designerduo hat zwar noch keine allzu große Produktpalette vorzuweisen, es lohnt sich aber bestimmt, die Mädels in den nächsten Jahren etwas zu beobachten.

Eine Anleihe an die Weltraumforschung hat Pearl gemacht. Die Notebook-Taschen sind aus einem so genannten Memory Foam, der Schläge und Stöße, die das geliebte Gerät erschüttern könnten, absorbiert, indem er die aufgetretene Energie wieder nach außen abgibt. Fehlen eigentlich nur noch die passenden Aufkleber: „Achtung, Computer schlägt zurück!“

Wer hingegen ständig um das Display seines Mobiltelefons besorgt ist, sollte schnellstmöglich zu einer hübschen Verpackung greifen, um seine Verbindung zur Außenwelt nicht durch unnötige Kratzer zu verschandeln. Ein umfangreiches Angebot bietet beispielsweise Hama, deren Neuheiten online abrufbar sind. Von dort gelangt man schnell auch zu den älteren Modellen. Die Produktpalette reicht von der schlichten Fenstertasche bis zum stylischen Turnschuhlook.

Eine Besonderheit für Fußballfans bietet ein anderer Hersteller: Wer zur im Sommer anstehenden Fußballweltmeisterschaft auch mobil seinen Favoriten unterstützen möchte, ist mit der WM-Handysocke bestens bedient, zu beziehen beispielsweise über shop.handycheats.de. Leider lässt sich die Seite mit den Fansocken nicht direkt anwählen, einfach auf der Startseite den Suchbegriff Fußball eingeben und aus dem Angebot von neun teilnehmenden Nationen wählen - damit ist bei jeder Live-Übertragung klar, wem man den Sieg gönnt.

Wer keine Lust auf eine Handytasche verspürt, sein Phone aber stets griffbereit bei sich tragen möchte, sollte sich auf bun-j-now umschauen. Mit Hilfe eines an einem Lenyard-Schlüsselband befestigten durchsichtigen Plastikrings, der über das Telefon gezogen wird, kann man sein mobiles Gerät um den Hals hängen und muss es nicht mehr bei jedem Klingeln aufwendig aus einer Tasche ziehen. Die Befestigung an einem Karabinerhaken oder einem Zipper ist ebenfalls möglich.

Das größtmögliche Angebot, ein Gerät ordnungsgemäß zu verstauen, gibt es jedoch für den viel geliebten Apple iPod, dessen sicherem Transport sich zahlreiche Hersteller verschrieben haben. Im Mac-User-Forum hat sich jemand mal die Mühe gemacht, eine ziemlich umfassende Liste der verfügbaren iPod-Taschen zusammenzustellen. Besondere Erwähnung sollte hier „Burning Love“ finden, das eine Reihe außergewöhnlicher iPod Pouches anbietet. Der eindeutige Nachteil ist, dass man das Gerät zum Bedienen aus dem Beutel holen muss, allerdings gibt es sie in witzigen Varianten, die verhältnismäßig preiswert sind. Selbst die Versandkosten sind nicht übertrieben hoch. Lohnenswert also für alle, die gern mal das Design wechseln, ohne sich in allzu hohe finanzielle Belastungen zu stürzen. Für alle, die etwas mehr auf Schicki-Micki stehen, gibt es eine Gucci-Variante für den kleinen täglichen Begleiter. Allerdings ist fraglich, ob viele Menschen bereit sind, für eine Tasche ähnlich viel Geld auszugeben wie für das Gerät selbst. (ka)