Wasserspiele

Wettschwimmen war gestern. Heute zorbt man, oder lässt sich mit einer Wasserski-Seilbahn über den See ziehen. Wem das zu nass ist, der kann sich auch online vergnügen.

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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Diane Sieger

Das Ende des Sommers ist zwar schon in Sicht, dennoch machen die schönen Tage noch einmal richtig Lust darauf, die Sonne auszunutzen und sich zur Abkühlung ins frische Nass zu stürzen. Am naheliegendsten ist da ein Ausflug ins Freibad oder an den Badesee. Doch in der Sonne zu braten und sich gelegentlich durch einen Sprung ins Wasser abzukühlen, kann schnell langweilig werden, insbesondere wenn man mit Kindern unterwegs ist. Glücklich ist derjenige, der gut vorbereitet ist und neben Handtuch und Picknickkorb eine Liste kurzweiliger Wasserspiele mitgebracht hat. Weitere umfangreiche Ideensammlungen finden sich bei Gruppenspiele Hits for Kids.

Doch Vorsicht: Nicht alle Spiele sind auch für Erwachsene spannend, und manche bieten zudem das ultimative Rezept für eine große Schweinerei. Wie der Wettbewerb, in dem es darum geht, einen Schokokuss auf dem Rücken balancierend schwimmend durch das Schwimmbecken zu transportieren. Insbesondere, wenn die Sonne heiß vom Himmel lacht, führt dieses Unterfangen zu einer extremst klebrigen Rückansicht.

Den Wagemutigeren unter den Lesern erscheinen diese Spielchen sicherlich etwas langweilig. Wer ständig auf der Suche nach dem ultimativen Adrenalin-Kick ist, sollte sich stattdessen in einem Zorb einen Hügel hinunterstürzen. Der Trend stammt wie das Bungee-Jumping aus Neuseeland – dem Erfindungsreichtum der Einwohner des Inselstaates scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Zum Zorbing wird man in einem aus zwei mit Luft gefüllten Schichten bestehenden Ball festgeschnallt und einen Berg hinuntergerollt, vorbei an blühenden Wiesen, grasenden Kühen und plätschernden Gebirgsbächen. Für die Abkühlung im Sommer sorgt eine gehörige Menge Wasser, die ins Innere des Zorbs gekippt wird und dem mutigen Zorber auf dem Weg abwärts die Kleider durchtränkt und das Gesicht wäscht. Die Website der neuseeländischen Erfinder enthält alle Informationen inklusive Fotogalerie; die Zorbing-Variante mit Wasser findet sich unter dem Stichwort „Zydro Ride“.

Coca Cola hat übrigens einen Werbespot mit Zorb für den malaysischen Markt gedreht, zu finden auf Youtube, und auch in der TV-Sendung „Schlag den Raab“ kam schon einmal ein Zorb zum Einsatz, dort allerdings in der wasserfreien Variante.

Zum Einsatz im Pool, See oder Fluss eignet sich der Zorb durch seine Einstiegsöffnung allerdings nur bedingt. Doch zum Glück gibt es den Water Sphere – der wesentlich leichtere Ball kommt inklusive Reißverschluss daher und ermöglicht das Laufen oder Rennen auf dem Wasser. Da bekommt der Begriff Wasserball eine ganz neue Bedeutung. Eine umfangreiche Bildergalerie sowie ein Video gibt es bei Wowballs. Und wer im lokalen Newsblättchen die Augen aufhält, findet vielleicht auch ein Waterball-Rennen in einem Freibad in der Nähe, bevor sich der Sommer endgültig verabschiedet.

Wer unter Klaustrophobie leidet, sich in der Kugel eingesperrt fühlt und während des Laufens auf dem Wasser lieber frische Luft schnuppern möchte, sollte den AquaSkipper ausprobieren. Auf der Homepage des deutschen Vertriebs, lässt sich das Sportgerät, das einer Mischung aus Trampolin und Dreirad ähnelt, bestaunen. Die Videos auf der Seite machen Lust zum Ausprobieren. Anscheinend besteht an etlichen Badeseen Deutschlands bereits die Möglichkeit, den AquaSkipper für wenig Geld auszuleihen. Falls es gerade zufällig keinen mit Verleih ausgestatteten See in der Nähe gibt, können Interessierte das Gerät auf der genannten Webseite käuflich erwerben. Jedoch sollten sie die Zeit, die man zum Erlernen der perfekten Skippertechnik benötigt, nicht unterschätzen. Zahlreiche Fernsehreporter haben das Gerät getestet und sind während der ersten Versuche kläglich gescheitert, wie in einigen der Videos auf der Webseite zu sehen ist.

Da das Tempo mit bis zu 27 km/h nicht gerade die Gefahr des Geschwindigkeitsrausches birgt, mag sich so mancher lieber von externen Beschleunigern auf die Sprünge helfen lassen. Am Badesee geschieht das am einfachsten per Wasserski oder Wakeboard, einem snowboardartigen Gerät, mit dessen Hilfe die Wagemutigen auf dem Wasser gleiten. Dabei werden Wasserskifahrer oder Wakeboarder entweder von einem Boot oder von einer ringförmig über dem Wasser aufgebauten Seilbahn gezogen. Eine Übersichtskarte sämtlicher Wasserski-Seilbahnen in Deutschland findet sich bei der International Cableways Association.

Wem das Risiko, während dieser sportlichen Betätigungen ins Wasser zu plumpsen, zu groß ist, sollte sich vielleicht lieber für ein stabiles Boot als Fortbewegungsmittel entscheiden. Von der Flussdampferfahrt bis zum Ruderboot stehen viele Möglichkeiten offen. Diejenigen, die es ein wenig ausgefallener mögen, können Freunde oder Familie zur gemütlichen Radtour auf der Ruhr einladen. Eine Mülheimer Werft verleiht Tret-Hausboote, die in ihrer Bauart einmalig in Deutschland sind. Bis zu vier Personen können auf dem per Muskelkraft betriebenen Gefährt über den Fluss schippern und sich nachts zum Schlafen in die Kabine zurückziehen. Details zum Nachlesen liefern die Welt sowie der Kölner Stadtanzeiger.

Tauchfreunden wird das gemütliche Cruisen wahrscheinlich bald langweilig und sie wollen lieber Flora und Fauna im tiefen Nass bewundern. Den besten Platz für einen Sprung in die Tiefe findet man beim Tauchseen-Portal, einer Gemeinschaftsaktion des Verbandes Deutscher Sporttaucher und des Bundesamts für Naturschutz. Besonders interessant ist hier die Tauchplatz-Suchmaschine, in der man persönliche Präferenzen angeben kann, um den geeigneten See für den geplanten Tauchausflug ausfindig zu machen. Ob sich eine Gasflaschen-Füllstation in der Nähe befindet, WC und Dusche vorhanden sind oder ein befestigter Einstieg zur Verfügung steht, all dies lässt sich vor dem Tauchgang klären.

Wem diese Optionen jedoch zu gewöhnlich erscheinen, kann ins Ruhrgebiet nach Duisburg-Meiderich in den Landschaftspark Nord fahren. Dort dient ein alter, mit 21 Millionen Litern Süßwasser befüllt Gasometer als Tauch- und Ausbildungszentrum. Um das Abtauchen in die Tiefe spannend zu gestalten, hat man viele interessante Dinge im Becken versenkt, darunter ein künstliches Riff, einen Kleintransporter und sogar ein Flugzeug. Das – nach eigener Angabe – größte Indoor-Tauchbecken Europas liefert alle notwendigen Informationen, inklusive Öffnungszeiten, Preislisten und Bildergalerie.

Falls es Leser gibt, die noch immer keine Lust verspüren, sich in die Fluten zu stürzen, oder falls die Sonne gerade eine kleine Pause einlegt, bleibt noch die Möglichkeit, sich mit dem Thema Wasser in spielerischer Form online auseinanderzusetzen und beispielsweise mithilfe eines Gartenschlauchs bewegliche Elemente so beeinflussen, dass die kleinen Blobs unbeschadet in Sicherheit rollen können. (ka)