AMD Ryzen: Die CPU-Fassung AM4 bekommt fünf weitere Lebensjahre
Neue Embedded-Versionen der Ryzen 5000 bleiben bis mindestens 2028 verfügbar. Die AM4-Plattform hätte dann mehr als 10 Jahre auf dem Buckel.
AMD hat die Prozessorserie Ryzen Embedded 5000 angekündigt. Die vier Modelle sind nahezu baugleich zu den bisherigen Desktop-Varianten, zeichnen sich aber durch ein Versprechen aus: AMD will die CPUs mindestens fünf Jahre lang ausliefern, also bis 2028. Gedacht sind sie primär für Industrieanlagen, etwa leistungsstarke Spieleautomaten.
Erstmals stellt AMD eine Ryzen-Embedded-Baureihe vor, die nicht fest auf Mainboards verlötet, sondern in CPU-Sockets gesteckt wird. Eine neue Plattform legt der Hersteller dafür nicht auf – die Neulinge wie der Ryzen Embedded 5950E passen in handelsübliche AM4-Mainboards, etwa mit den Chipsätzen X570 oder B550. Mainboard-Hersteller müssen dafür nur gegebenenfalls BIOS-Updates anbieten. Im Jahr 2028 wird die AM4-Plattform stolze 11 Jahre alt – die 1000er-Ryzen erschienen im Sommer 2017.
Bis zu 64 MByte L3-Cache
Physisch sind der 16-Kerner 5950E, der 12-Kerner 5900, der 8-Kerner 5800E und der 6-Kerner 5600E zu den bisherigen Desktop-Modellen identisch. Die Gruppierung in Ryzen 9, 7 oder 5 entfällt, die Modelle heißen schlicht Ryzen Embedded 5xx0E. Die zwei flotteren Prozessoren verwenden zwei Compute-Dies mit insgesamt 64 MByte Level-3-Cache, die zwei kleineren ein Die mit 32 MByte Level-3-Cache.
Alle behalten ihre 24 PCI-Express-4.0-Lanes. Bis zu 16 Lanes gehen für eine Grafikkarte drauf, die mangels integrierter Grafikeinheit zwingend erforderlich ist, wenn ein Hersteller nicht gerade eine Mini-GPU wie Aspeeds AST2600 auf einem Mainboard verlötet. Bei Mainboards mit einem Chipsatz werden zudem vier Lanes zur Chipsatz-Anbindung benötigt. Vier lassen sich für den Einsatz einer NVMe-SSD verwenden.
Ryzen Embedded 5000 für AM4 | |||||
Modell | CPU-Kerne / Threads | Basistakt / max. Boost | L3-Cache | TDP | Speicher |
5950E | 16 / 32 | 3,05 / 3,4 GHz | 64 MByte | 105 W | 2 × DDR4-3200 |
5900E | 12 / 24 | 3,35 / 3,7 GHz | 64 MByte | 105 W | 2 × DDR4-3200 |
5800E | 8 / 16 | 3,4 / 3,7 GHz | 32 MByte | 100 W | 2 × DDR4-3200 |
5600E | 6 / 12 | 3,3 / 3,6 GHz | 32 MByte | 65 W | 2 × DDR4-3200 |
Niedrige Taktfrequenzen
Die Thermal Design Power (TDP) reicht nominell von 65 bis 105 Watt, genauso wie bei den Desktop-Varianten wie dem Ryzen 5 5600 oder Ryzen 9 5950X. Die tatsächliche elektrische Leistungsaufnahme dürfte bei den Embedded-CPUs aber deutlich niedriger liegen, da AMD maximale Boost-Taktfrequenzen von 3,4 bis 3,7 GHz (je nach Modell) angibt. Zum Vergleich: Beim Ryzen 9 5950X gibt AMD 4,9 GHz an, tatsächlich schafft er unter guten Bedingungen etwas mehr als 5 GHz.
Für Spieler sind die Ryzen Embedded 5000 aufgrund ihrer niedrigen Taktfrequenzen uninteressant. Aber die Ankündigung beweist, dass AMD die Zen-3-Dies noch einige Jahre weiterproduzieren wird. Somit dürften auch die Desktop-Modelle für günstige PCs noch eine Zeit lang verfügbar bleiben.
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(mma)