AWS bringt neuen S3-Speicherdienst für leistungskritische Anwendungen

Amazon Web Services hat auf der re:Invent 2023 die Erweiterung seines effizienten Speicherdienstes S3 bekannt gegeben.

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Amazon S3 Express One Zone wurde auf der re:Invent 2023 offiziell vorgestellt.

(Bild: Jens Soeldner)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jens Söldner

Auf seiner Hausmesse re:Invent hat Amazon Web Services (AWS) die Erweiterung seines Speicherdienstes S3 vorgestellt. Neu hinzugekommen ist die "Amazon S3 Express One Zone"-Leistungsstufe, die ab sofort verfügbar ist. Der Objektspeicherdienst S3 ist der älteste Dienst der AWS-Cloud, der Hersteller hat ihn bereits 2006 in den USA und ein Jahr später in Europa eingeführt. Seitdem hat Amazon weitere Varianten wie S3 Glacier und S3 Intelligent-Tiering bereitgestellt. Mit dem zunehmenden Leistungshunger von Applikationen aus Bereichen wie dem Training von ML-Modellen, Finanzanalytik oder Betrugserkennung war die Leistungsfähigkeit des ursprünglichen S3 Speicherdienstes oft nicht mehr ausreichend. Das zwang Kunden häufig dazu, auf Caching-Dienste zu setzen, was allerdings die Architektur der Applikationen verkompliziert.

AWS begegnet der Problematik nun mit der Einführung der neuen Speicherklasse "Amazon S3 Express One Zone". Dank einer Co-Location mit den Compute-Diensten und der Beschränkung auf eine einzige Verfügbarkeitszone verspricht das Unternehmen verbesserte Leistungswerte. Im Vergleich zum herkömmlichen S3 Standard soll die Zugriffsgeschwindigkeit um den Faktor 10 steigen während die Kosten pro Anfrage um 50 Prozent bei einer gleichzeitigen Skalierbarkeit von Millionen Anfragen pro Minute sinken. Bislang konnten Nutzer beim Anlegen von S3-Speichern die Region auswählen. Mit Einführung der S3 Express One Zone ist nun auch die Auswahl einer Verfügbarkeitszone innerhalb einer Region für die Bereitstellung des beschleunigten Speicherdienstes möglich. Zudem lässt sich auswählen, dass die Speicherdienste in der gleichen Location wie die genutzten Workloads liegen sollen. Laut AWS reduziert die damit einhergehende niedrige Latenz auch die Kosten für die Compute-Dienste. Das macht sich speziell bei der Nutzung kurzfristiger Spot- oder On-Demand-Instanzen bemerkbar, da diese ihre Arbeit schneller erledigen und somit schneller wieder beendet werden können.

Admins müssen bei der Nutzung der neuen Speicherklasse einige Details berücksichtigen: So wird ein neuer Bucket-Typ für die Nutzung des Dienstes nötig und das Authentifizierungsverfahren sowie die Namenskonvention ändern sich. Technische Details liefert AWS in seinem Blog. Aktuell ist der neue Dienst weltweit in vier Regionen nutzbar. Innerhalb Europas wird bislang nur die Region Stockholm versorgt. Weitere Regionen sollen allerdings in Kürze folgen. Wie bei den anderen S3 Speicherklassen ist das Preismodell auf Nutzungsbasis (Pay-as-You-Go) ausgelegt. Die Preise in Euro hat AWS noch nicht bekannt gegeben, innerhalb der US East Region ruft der Hersteller 0,16 US-Dollar pro GByte und Monat, bei einer Mindestbuchungszeit von einer Stunde pro Objekt und je nach Anfragetyp eventuell anfallenden Zusatzkosten auf. Eine eins zu eins Umrechnung der Preise in Euro wäre nicht ungewöhnlich. Da der Speicherdienst vor allem für die Nutzung von sehr kleinen Objekten ausgelegt ist, fallen zusätzliche Kosten für anteilige Anfragen an, die über 512 KB hinausgehen. Für Details verweist der Hersteller auf seine Preisinformationen.

(sve)