Accenture: Unternehmen müssen sich auf nutzerzentriertes Vorgehen einstellen

Der gesellschaftliche Wandel erfordert ein Umdenken. Der Tech-Vision-Report 2020 von Accenture stellt die aktuellen Trends vor.

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Roboter, Gesicht, Künstliche Intelligenz KI
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nicole Bechtel
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"Die Menschen möchten künftig nicht einfach nur mehr Technologie, sie möchten Technologie, die menschlicher ist." In ihrem frisch veröffentlichten Tech-Vision-Report 2020 hat Accenture wieder fünf Trends beschrieben, die Unternehmen nach Ansicht der Consulting-Firma vor maßgebende Herausforderungen stellen.

Insbesondere die Erwartungshaltung der Nutzer rücke zusehends in den Vordergrund – für Topmanager sei dies einer der großen Konfliktherde, da hergebrachte Vorgehensweisen der Unternehmen nur unzureichend auf nutzerzentrierte Bedürfnisse abgestimmt seien. Hier müssten neue Wege zur Zusammenarbeit gefunden werden, Kollaboration wird zu einem Schlüsselelement für maßgeschneiderte und transparente Dienstleistungen.

Die fünf aktuellen Technologietrends für das Jahr 2020 sieht Accenture in den Bereichen

  • Experience und Collaboration ("The I in Experience")
  • Co-Creation zwischen Mensch und Maschine/AI ("AI and me")
  • Product Ownership bei Smart Devices ("The Dilemma of Smart Things")
  • Robotik im Feldeinsatz ("Robots in the Wild")
  • Schaffen der Grundlagen für Continuous Innovation ("Innovation DNA")

Daraus leiten die Macher des Tech-Vision-Reports eine Reihe von konkreten Maßnahmen ab. Im Bereich Experience würden personalisierte Angebote zunehmend an Bedeutung gewinnen, wobei Anwender ebenso mehr Gestaltungsspielraum benötigen. Neue Technologien wie 5G und Augmented Reality können Treiber dieser Entwicklung sein, wenn Unternehmen Anwendern den Zugang für die Nutzung darauf aufbauender Dienstleistungen ermöglichen.

Soweit es Mensch-Maschine-Schnittstellen betrifft, stünde nicht mehr länger die reine Automatisierung, sondern vielmehr die Zusammenarbeit im Vordergrund. Unternehmen müssten entsprechende Anwendungsfälle schaffen – und den jeweiligen Kontext im Auge behalten, beispielsweise im Bereich Natural Language Processing (NLP).

Wenn es um "smarte" Produkte geht, sollten Unternehmen sich zunehmend bewusst werden, dass ihre Angebote der Last unterliegen, "immer beta" zu sein. Wer das nicht sauber kommuniziere, riskiere es, seine Anwender zu frustrieren. Gleichermaßen müssten Unternehmen sich der Tatsache stellen, dass sie auch nach Verkauf eines Smart Devices weiter für angeschlossene Dienstleistungen in der Verantwortung stehen und idealerweise ihr Angebot im Rahmen der Product Journey so gestalten, dass konventionell "unfertige" Produkte neuen Wert aus einem wachsenden Ökosystem generieren.

Auch für die Robotik leitet Accentures Report Empfehlungen ab. Zusammen mit der aufkeimenden 5G-Infrastruktur würden entsprechende Angebote zunehmend in freier Wildbahn zu sehen sein, was neue Angebote im Consumer-, Logistik- und Sicherheitsbereich bedeute. Unternehmen sollten sich perspektivisch darauf einstellen, in diesem Umfeld Know-how aufzubauen.

Aus den Technologietrends der Jahre 2018 bis 2020 will Accenture künftige Entwicklungen ableiten.

(Bild: Accenture)

Schlussendlich das Themenfeld Innovation – hier hebt der Report die Grundpfeiler digitale Technologien, wissenschaftlicher Fortschritt und aufkommende DARQ-Technologien (Distributed Ledgers, Artificial Intelligence, Extended Realities, Quantum Computing) hervor. Accenture betont, dass es hier nicht darum geht, Checkbox-artig alle Punkte zu erfüllen, sondern individuell einen passenden Mix zu finden und unter anderem mit Innovation Hubs, Centers of Excellence oder in Kooperation mit methodisch gut aufgestellten Dienstleistern eine gleichmäßig gute Innovationsfähigkeit einzuüben.

Der Tech-Vision-Report 2020 ist das Ergebnis einer jährlichen Umfrage unter Führungskräften auf C-Level aus 25 Ländern weltweit. Für den aktuellen Report wurden 6,074 Teilnehmer befragt, von denen die Mehrheit in Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von über 5 Milliarden US-Dollar arbeite.

Der Report steht kostenfrei als PDF in englischer Sprache zum Download zur Verfügung. Eine Zusammenfassung in Deutsch ist ebenfalls erhältlich. (nb)