Adobe lädt zur Hauskonferenz MAX

Im Fokus von Adobes Technikkonferenz MAX, die vom 1. bis 5. Oktober in Los Angeles stattfinden wird, stehen vor allem mobile Plattformen und HTML5.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Puscher
  • Kersten Auel

Apples iPhone 5, Amazons Kindle Fire und Adobes Kreativschau MAX – die Woche vom 28. September bis 5. Oktober liefert Onlinemarketing und Webdesign jede Menge Diskussionsstoff. So stehen sich etwa Apple und Adobe im direkten Duell gegenüber, was die Flash-Technologie und deren Derivat AIR angeht. Apple unterstützt Flash zwar nicht, muss aber per Gerichtsbeschluss zulassen, dass iPhone-Apps mit Flash Professional erstellt werden. Und für das von Apple so stark propagierte HTML 5 will Adobe gleich zwei neue Werkzeuge vorstellen.

5500 Designer, Programmierer und Marketers erwartet Adobe im Los Angeles Convention Center. Das wäre ein Wachstum von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In insgesamt dreihundert einzelnen Sessions toben sich die Chefstrategen, Evangelisten und Projektleiter auf Kundenseite aus und präsentieren die Welt von Photoshop, Illustrator, InDesign oder Flash.

Die Stimmung im Los Angeles Convention Center dürfte gut werden. Für die Kreativen gibt es allerhand Neues zu besichtigen. Am heißesten diskutiert werden die neuen Werkzeuge Edge und Muse. Edge soll die Zukunft für Adobe im Web-Frontend bereiten und zwar immer dort, wo Flash nicht funktioniert oder gewünscht ist. Das einfache Animationswerkzeug spuckt HTML5 als Ergebnis aus – absolut iPad-kompatibel.

Muse hingegen verspricht – wie schon Myriaden an Werkzeugen zuvor –, dass man Webseiten so einfach layouten kann, wie Print-Publikationen. Den techniklastigen Dreamweaver soll es so ergänzen, dass auch Designer zu guten Ergebnissen kommen, ohne vorher Programmieren lernen zu müssen. Und auch Flash selbst wird aufgepeppt. Adobe integriert eine echte 3D-Engine, die auch auf die Hardware-Ressourcen der Grafikkarte zugreifen kann. Ein Muss für aufwendige Onlinespiele. In diesem dynamischen Segment genießt Flash nach wie vor nahezu ungetrübte Zuneigung.

Auf Seiten der Adobe-Verantwortlichen wird die positive Stimmung naturgemäß ebenfalls überwiegen. Grund dafür könnte die gute Bilanz des aktuellen Geschäftsquartals sein. Zum dritten Mal infolge knackte man die Milliarden-Dollar-Grenze, wobei ein Teil des Wachstums auf das Konto der Übernahmen von Omniture und Day Software geht. Aber das Management wird sich auch einigen kritischen Fragen stellen müssen. Die Integration von Omniture schreitet kaum voran. Das Omniture-Portfolio stellt nach wie vor eine Art Parallel-Universum dar, obgleich Test & Target einen perfekten Brückenschlag bilden könnte. Die für den gleichen Zeitraum angesetzte Parallel-Veranstaltung "Digital Enterprise Summit" wurde recht kurzfristig auf März 2012 verschoben. Sie soll sich mit dem Thema CEM, also Customer Experience Management, auseinandersetzen.

Und auch im kreativen Kerngeschäft mehren sich die Stimmen, die noch mehr Online-Aktivitäten von Adobe verlangen. Selbstbedienungsläden wie die Videogeneratoren Stupeflix oder Animoto (eine Amazon-Beteiligung) oder Bildbearbeitungsservices wie Picnik und Pixlr erreichen eine immer höhere Ergebnisqualität und beginnen in Revieren zu wildern, in denen das Kreativurgestein Adobe viele Kerntechnologien vereint.

Es wird spannend in Los Angeles. Leser, die die Nachberichte nicht abwarten können, haben die Möglichkeit, einen Teil des Geschehens auf TV.Adobe.com live mit zu verfolgen. Die frühen Keynotes um neun Uhr dreißig sind hier ab 18.30 Uhr am Montag zu betrachten. (ka)