Alcatel-Lucent will weltweit 15.000 Stellen streichen

Unter anderem sollen die Standorte des Telekommunikationsausrüster in Toulouse und Renne geschlossen werden; das Ausmaß der Auswirkungen auf die deutschen Standorte ist noch unklar.

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Von
  • dpa

Der angeschlagene Telekommunikationsausrüster Alcatel-Lucent will einem Medienbericht zufolge weltweit 15.000 Stellen streichen. Wie die Pariser Wirtschaftszeitung Les Echos berichtete, sehen Pläne der Geschäftsführung unter anderem vor, die französischen Standorte Toulouse und Rennes komplett zu schließen. Zu möglichen Konsequenzen für das Personal in Deutschland gab es zunächst keine Angaben. Dort hat Alcatel-Lucent seinen Stammsitz in Stuttgart.

Nach Informationen von Les Echos soll sich die Gesamtbelegschaft des Unternehmens von zuletzt etwa 72.000 Mitarbeitern um rund 10.000 verringern. In Schwerpunktbereichen will die Geschäftsführung demnach rund 5000 neue Jobs schaffen. Die Pläne sollten an diesem Dienstag dem europäischen Betriebsrat vorgestellt werden, hieß es.

Alcatel-Lucent war im vergangenen Jahr wegen des scharfen Konkurrenzkampfs, der Krise in Europa und einer Milliardenabschreibung wieder einmal tief in die roten Zahlen gestürzt, der Nettoverlust betrug 1,37 Milliarden Euro. 2011 hatte der Konkurrent von Ericsson und Nokia Solutions and Networks erstmals einen Gewinn erzielt. Zwischen 2007 und 2010 häufte das Unternehmen allerdings einen Verlust von 9,5 Milliarden Euro an. Es war 2006 durch den Zusammenschluss der französischen Alcatel (zu der seit 1988 auch die deutsche SEL gehörte) mit dem US-Konzern Lucent entstanden.

[Update 08.10.2013 10:29]:

Allein in Europa, Nahost und Afrika sollen bei Alcatel-Lcuent 4100 Arbeitsplätze wegfallen. Im asiatisch-pazifischen Raum sind 3800 und auf dem amerikanischen Kontinent 2100 Stellen von den Plänen betroffen. Der Arbeitsplatzabbau ist Teil eines Projekts, mit dem Alcatel-Lucent seine Fixkosten bis Ende 2015 um mindestens eine Milliarde Euro senken will. Wie viele der rund 3000 Stellen in Deutschland von dem Abbau betroffen sind, konnte eine Sprecherin zunächst nicht sagen. Am Dienstag tage der Europäische Betriebsrat. Erst danach soll klar sein, welche Auswirkungen sich für die einzelnen Länder ergeben. Die größten Standorte des Telekomausrüsters befinden sich hierzulande in Stuttgart mit etwa 1400 Stellen und Nürnberg mit etwa 500 Stellen. (jk)