"Amazon-Effekt": Logistikroboterhersteller sehen hohes Wachstum

Amazon treibt die Logistikroboterbranche durch ihr Versprechen, schnell zu liefern. Andere Händler müssen deshalb mit Automatisierungstechnik nachziehen.

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Logistikroboter unterstützen im Lager.

(Bild: Locus Robotics (Screenshot))

Lesezeit: 2 Min.

In einer Diskussionsrunde von TC Sessions des US-Magazins Techcrunch haben Vertreter der Lagerroboterhersteller Locus Robotics, Berkshire Grey und Zebra Technologies den Online-Händler Amazon als Treiber für die Automatisierung in Lagern ausgemacht. Amazon sei der "wahrscheinlich beste Marketing-Arm in der heutigen Robotikbranche". Die Wachstumsaussichten für Lagerroboter in den kommenden Jahren sind sehr hoch.

Noch beträgt der Lagerdurchdringungsgrad von Robotern und die Automatisierung weltweit maximal 5 Prozent, sagt Rick Faulk, Chef des Roboterunternehmens Locus Robotics in der Diskussion von TC Sessions zum Thema "Robotics 2022" (im Video ab ca. 2:12:32). Weltweit gebe es 150.000 Lagergebäude mit mehreren Milliarden Quadratmetern an Fläche. In den nächsten vier bis fünf Jahren werden weitere 6 oder 7 Milliarden Quadratmeter hinzukommen, prognostiziert Faulk. Diese werden alle automatisiert sein. Ein Riesengeschäft für Hersteller von Automatisierungstechnik, sind sich neben Faulk auch Jessica Morran, Vizepräsidentin von Berkshire Grey und Melonee Wise, Vizepräsidentin für Robotik-Automatisierung bei Zebra Technologies. Faulk sieht sich sogar dazu hingerissen zu sagen, dass es keine Obergrenze für das Wachstum gebe.

Die drei Roboterhersteller haben auch gleich den Treiber für diese rosige Zukunft für die Lagerautomatisierungshersteller ausgemacht: Amazon. Der Online-Händler habe "den Stein ins Rollen gebracht". Es gebe einen "Amazon-Effekt". Der Online-Händler will so viele Artikel so schnell wie möglich an so viele Menschen wie möglich ausliefern. Das extreme Wachstum im Online-Handel der letzten Jahre, nicht zuletzt auch getrieben von der Coronapandemie, sowie der Arbeitskräftemangel haben den Automatisierungsgrad in der Lagerhaltung vorangetrieben. Dazu komme auch der Zwang, saisonale Spitzenzeiten, beispielsweise in der Vorweihnachtszeit, abfedern zu müssen.

An den hohen Standards von Amazon für schnelle Artikellieferungen müssen sich auch andere Händler orientieren und sich Gedanken machen, wie sie den Automatisierungsgrad ihrer Lager mit Robotern verbessern können, sagt Moran. Amazon treibe daher die gesamte Roboterbranche voran.

Locus Robotics blickt dabei besonders optimistisch in die Zukunft und strebt unter diesen Aussichten einen Börsengang in 12 bis 18 Monaten an.

(olb)