Angular 17: Googles SPA-Framework erfindet sich neu
Die neueste Angular-Version bringt eine Vielzahl neuer Features mit sich. Passend dazu gibt es ein neues Logo und eine neue Entwicklerdokumentation.
- Christian Liebel
Die Wiedergeburt von Angular: Mit keinem geringeren Begriff bezeichnet Minko Gechev vom Angular-Team die derzeitige Weiterentwicklung des Single-Page-App-Frameworks. Heute hat Google die 17. Hauptversion von Angular veröffentlicht und präsentiert darin einige bedeutende Änderungen.
Signals erreichen stabilen Status
So werden Signals als neuer reaktiver Basisdatentyp aus der Preview-Phase entlassen. Diese kapseln einen Wert, der sich über die Zeit hinweg verändern kann. Signals legen den Grundstein für eine Verbesserung des Change-Detection-Systems in Angular. Die reaktive Bibliothek RxJS wird jedoch auch weiterhin unterstützt und für kompliziertere Fälle das Mittel der Wahl bleiben.
Außerdem gibt es eine neue Control-Flow-Syntax mit den Blöcken @if
und @for
, die Strukturdirektiven wie *ngIf
und *ngFor
ersetzt. Vorteil des neuen Kontrollflusses ist, dass dieser einerseits deutlich performanter ist und andererseits über den @defer
-Block deklaratives Lazy Loading ermöglicht. Mithilfe eines Migrations-Schematic lassen sich die bestehenden Strukturdirektiven auf die neue Syntax automatisiert umziehen.
Am 30. November 2023 richten iX und dpunkt.verlag den Advanced Angular Day aus. Die Online-Konferenz wirft einen tieferen Blick auf das Webframework – von Performance über Accessibility und Testing bis hin zu den neuen Angular Signals. Das Programm bietet sechs Vorträge sowie drei Ganztages-Workshops.
Leichtgewichtig durch Standalone Components
Standalone Components und Standalone APIs erlauben eine deutlich leichtgewichtigere Implementierung von Angular-Anwendungen: Zuvor musste jeder Angular-Baustein Teil eines NgModules sein, die schnell unübersichtlich wurden. Durch Standalone Components entfallen diese Module. Mit der Angular CLI in Version 17 nutzen neue Projekte nun standardmäßig dieses Konzept – ein Signal für Entwicklerinnen und Entwickler, ihre bestehenden Anwendungen umzuziehen, auch wenn NgModules noch weiter funktionieren werden.
Die Verwendung der modernen Build-Tools Vite (DevServer) und esbuild (Bundling) kann Builds einer Angular-Anwendung deutlich beschleunigen. Schließlich ist nun auch die Hydration in Angular stabil, also die Wiederherstellung des Anwendungszustands aus einer serverseitig gerenderten Angular-App (SSR).
Die neuen Features werden die Gestalt von Angular-Anwendungen künftig deutlich verändern. Konsequenterweise führt Angular ein neues Logo ein und veröffentlicht eine rundum erneuerte Entwicklerdokumentation unter angular.dev. Gleichzeitig sind alle neuen Features aber abwärtskompatibel, sodass bestehende Angular-Apps weiter funktionieren werden.
Weitere Informationen zum Release finden sich auf GitHub.
(mai)