Ansturm auf Lizenz zum Funken

Telekom-Konkurrenten stehen Schlange nach Richtfunkfrequenzen zur Überbrückung der "letzten Meile".

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Von
  • Christian Persson

Telekom-Konkurrenten stehen Schlange nach Richtfunkfrequenzen. Die Anträge der Anbieter, die mit neuer Technik die "letzte Meile" zum Kunden überbrücken wollen, stapelten sich zum Ende der Bewerbungsfrist am Donnerstag im Hof der Berliner Außenstelle der Regulierungsbehörde für Telekommunikation. Dort mußten alle Bewerber bundesweit einreichen.

Die Unterlagen wurden kistenweise angeliefert. Mitbewerber und Herausforderer der Telekom kamen zum Teil mit Lastwagen, um Firmenprofile und Papiere abzuladen. Star One aus Düsseldorf lieferte 5000 Ordner. Viag Interkom reichte 1000 mit Daten bespielte CD-ROMs ein. Aus organisatorischen Gründen war vorgeschrieben worden, Unterlagen in zwanzigfacher Kopie vorzulegen. "Wir hatten mit einer regen Beteiligung gerechnet, aber nicht, daß es eine solche Fülle an Material geben würde", sagte der Bonner Sprecher der Behörde, Rudolf Boll. Entschieden werde "im Lauf des Sommers nach frequenzökonomischen Kriterien". Innerhalb eines Jahres müsse ein Anbieter dann mit einem Angebot starten.

Durch Richtfunk wird der Zugang zum Telefonkunden statt wie bisher über Kupferkabel auch drahtlos möglich. Der Deutschen Telekom, bisher praktisch Monopolist im Endkundenbereich, erwächst damit weitere Konkurrenz. Nach Brancheneinschätzung wird das Aufkommen an Ortsgesprächen in den nächsten Jahren deutlich steigen, weshalb der direkte Zugang zum Kunden von strategischer Bedeutung ist. (cp)