Apotheker setzen Ultimatum: E-Rezept muss bis Ostern funktionieren

Aufgrund regelmäßiger Störungen beim E-Rezept fordert der Deutsche Apothekerverband vom Bundesgesundheitsministerium eine stabile E-Rezept-Struktur.

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Attraktive Apothekerin sucht in Apotheke Medikamente zusammen

(Bild: Caftor/Shutterstock.com)

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Immer wieder kommt es zu Störungen beim E-Rezept. Das sorgt nicht nur bei Patienten und Ärzten regelmäßig für Frust. Vor-Ort-Apotheken laufen inzwischen die Kunden davon, da gesetzlich Versicherte das E-Rezept in der Apotheke nicht einlösen können. Daher fordert der Deutsche Apothekerverband (DAV) das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf, "die Ausfälle und Missstände im E-Rezept-System umgehend zu lösen". Ebenso müsse bei "relevanten Fehlern" umgehend "ein Krisenstab eingesetzt" und die "Expertise der betroffenen Fachgruppen" eingebunden werden, so der DAV-Vorsitzende Hans-Peter Hubmann.

Sofern das bis spätestens Ostern nicht gelinge, wollen die Apotheken sich für ein zweites Ersatzverfahren starkmachen, "um langfristig das Vertrauen in digitale Lösungen zu erhalten", geht aus einer Pressemitteilung des DAV hervor. Zwar funktioniere der zentrale E-Rezept-Server meistens gut, dies helfe aber nicht, wenn andere Systeme regelmäßig ausfallen. Das sei ein "nicht tragbarer Zustand, der von den Architekten dieses Systems – dem BMG und der Gematik – umgehend gelöst werden muss", bemängelt Hubmann.

"Unsere Patientinnen und Patienten benötigen eine stabile, schnelle und unkomplizierte Versorgung mit Arzneimitteln. Doch die vom Bundesgesundheitsministerium und der Gematik aufgebaute E-Rezept-Struktur kommt diesen Anforderungen derzeit nicht nach", sagt der DAV-Vorsitzende. Der DAV hat keinen Einfluss auf die technischen Probleme in den Apotheken. "Neben Lieferengpässen müssen die Apothekenteams jetzt täglich den Frust der Patientinnen und Patienten auffangen, weil E-Rezepte nicht beliefert werden können".

Mit dem Cardlink-Verfahren für Online-Apotheken, für das das BMG in der Gesellschafterversammlung der Gematik kürzlich die Spezifikationen beschlossen hat, drohen den Apotheken weitere Verluste. Schon 2017 hatte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände mit einer Unterschriftenaktion auf das Apothekensterben aufmerksam gemacht und gefordert, den Versandhandel mit Arzneimitteln auf rezeptfreie Medikamente zu begrenzen.

(mack)