App Store: Apple legt Zahlen zur Betrugsabwehr im Jahr 2022 vor

Der App Store ist ein Milliardenmarkt – für Apple und Entwickler, die dort Apps verkaufen. Das versuchen sich auch Betrüger zunutze zu machen.

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(Bild: BigTunaOnline / Shutterstock)

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Apple muss sich nach eigenen Angaben einer massiven Flut von Betrügern erwehren, die den App Store nutzen wollen, um das schnelle Geld zu machen. Das US-Unternehmen legte in einer Pressemitteilung jetzt Zahlen für das Jahr 2022 vor, die zeigen, in welchem Umfang betrügerische Aktivitäten und andere Verstöße abgewehrt wurden. Apple nutzt diese Statistiken aber auch gerne, um darzulegen, warum das App Review und die Zentralisierung der App-Verkäufe aus Sicht des Unternehmens vorteilhafter seien als etwa Sideloading, wie es von der Europäischen Union künftig vorgeschrieben ist.

Der App Store zieht laut den neuen Daten wöchentlich über 650 Millionen Besucher an. Apple zählt eigenen Angaben zufolge 36 Millionen registrierte Entwickler. Doch neben ehrlichen Entwicklern versuchten auch böswillige Akteure ihr Unwesen zu treiben, die sich immer neue Wege und Mittel einfallen lassen.

Die Zahl der gesperrten Entwickleraccounts hat sich im Vergleich zum Vorjahr (2021: 802.000) fast halbiert, was Apple mit besseren Erkennungssystemen begründet, die das Erstellen von Accounts bei konkreten Verdachtsfällen von vornherein unterbinden. So seien fast 105 Millionen Anmeldungen für das Apple Developer Programm abgelehnt worden.

Die Verbreitung am App Store vorbei hat Apple in 57.000 Fällen bei illegalen Marktplätzen unterbunden. 3,9 Millionen Mal wurden Versuche blockiert, Apps regelwidrig über das Developer Enterprise Program zu vertreiben. Diese Verbreitungsmethode ist eigentlich nur für Firmen gedacht, die darüber interne Mitarbeiter-Apps verteilen. 282 Millionen betrügerische Kundenaccounts seien gesperrt und 198 Millionen neue Accounts, hinter denen eine betrügerische Absicht erkannt wurde, vor der Erstellung verhindert worden.

Bei seiner App-Prüfung, dem App Review, habe Apple im Jahr 2022 mehr als 6,1 Millionen Apps überprüft. 1,7 Millionen Einreichungen seien abgelehnt worden. In 185.000 Fällen hätten Entwickler erstmals eine App in den App Store eingereicht. Neben automatisierten Checks auf Malware und das Einhalten der App Store Guidelines nimmt Apple die Apps auch durch Mitarbeiter in Augenschein. In 20.000 Fällen wurden Telefonate geführt, um bei abgelehnten Apps Tipps und Hinweise zu geben, um Probleme zu lösen. Pro Woche prüfe das App Review über 100.000 Apps, fast 90 Prozent innerhalb von 24 Stunden.

Beispielhaft für Betrugsfälle nennt Apple mehrere als Finanzmanagement-Plattformen getarnte Apps, die sich nach Freigabe für den App Store in andere Apps verwandeln. Rund 24.000 Apps seien wegen Lockvogeltaktiken gesperrt oder aus dem App Store entfernt worden. 400.000 eingereichte Apps seien wegen Datenschutzverletzungen abgelehnt worden, 29.000 wegen versteckter Funktionen und 153.000, weil sie als Spam, Nachahmungen oder irreführend eingestuft wurden. Immer wieder passt Apple seine Regeln an, so etwa im Herbst 2022, als neu ein vollwertiger Zugang zu Funktionen gefordert wurde, die nur per Login zu erreichen sind.

Ein offenbar großes Problem stellen auch falsche Bewertungen und Rezensionen dar. Auf über eine Milliarde Bewertungen kamen mehr als 147 Millionen, die wegen Verstößen aus dem App Store entfernt wurden.

Im vergangenen Jahr hat Apple außerdem fast 3,9 Millionen gestohlene Kreditkarten für betrügerische Einkäufe gesperrt und 714.000 Accounts für weitere Transaktionen gesperrt. Insgesamt seien so betrügerische Transaktionen im App Store im Höhe von 2,09 Milliarden US-Dollar verhindert worden.

(mki)