Apple Mac Pro: Demnächst auch mit zwei Hexa-Core-Xeons

Außer mit Quad-Core-Prozessoren kann man den Mac Pro ab August auch mit zwei von Intels aktuellen Sechskernprozessoren bestücken lassen sowie mit 512-GByte-SSDs.

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Modellpflege auch bei Apples leistungsfähigsten Desktop-Rechnern der Baureihe Mac Pro. Darin kommen seit dem Frühjahr 2009 je ein oder zwei Quad-Core-Prozessoren aus Intels Xeon-Baureihen der 45-Nanometer-Nehalem-Generation zum Einsatz, ab August baut Apple auf Wunsch auch Hexa-Core-Xeons aus der 32-nm-Produktion (Westmere-EP) ein. Außerdem kommen im Vergleich zu den bisher lieferbaren Basiskonfigurationen leistungsfähigere Grafikkarten (mit AMD-Radeon-GPUs) zum Einsatz und gegen Aufpreis werden statt herkömmlicher Festplatten mit je 1 oder 2 TByte Kapazität Solid-State Disks (SSDs) mit 512 GByte eingebaut.

Nach den vorab von Apple zum neuen, ab August lieferbaren Mac Pro veröffentlichten Informationen wurde sonst am System nicht viel verändert – und das ist auch nicht nötig, weil die neuen Westmere-Xeons der Baureihen 3600 (für Single-Socket-Rechner) und 5600 (für Dual-Socket) in denselben LGA1366-Gehäusen stecken wie ihre Nehalem-Vorgänger der Serien 3500 und 5500. In die Mac-Pro-Gehäuse steckt Apple je nach gewünschter Konfiguration Trägerplatinen mit je einer CPU- und vier Speichermodulfassungen oder zwei CPU- und acht DIMM-Slots.

Anders als in einigen Workstations von Herstellern wie Dell, HP oder IBM lässt Apple im Mac Pro den Einsatz der schnellsten 130-Watt-Xeons aus der Serie 5600 nicht zu. Statt des X5677 (4 Kerne/3,46 GHz) oder X5680 (6 Kerne, 3,33 GHz) gibt es im Mac Pro maximal die 95-Watt-Version X5680 mit sechs Kernen und 2,93 GHz Taktfrequenz. Kommt nur ein einziger Xeon zum Einsatz, dann darf es aber die 130-Watt-Version sein, nämlich der Xeon W3680 (6 Kerne, 3,33 GHz). Wie ihre Vorgänger beherrschen die Westmere-Xeons Hyper-Threading und melden dem Betriebssystem deshalb doppelt so viele virtuelle wie physische CPU-Kerne – maximal also 24. Dank Turbo Boost takten die Xeons hoch, wenn die laufende Software einige ihrer Kerne nicht benutzt.

Beim maximalen Speicherausbau hat sich im Vergleich zum Mac Pro 2009 nichts geändert, Apple selbst verkauft nur ungepufferte (U)DIMMs mit höchstens 4 GByte Kapazität, sodass der Hauptspeicher bei den Single-Socket-Systemen 16 und bei jenen mit zwei Xeons 32 GByte Kapazität erreichen kann. Fremdanbieter wie OWC oder Crucial verkaufen aber auch Registered DIMMs (RDIMMs) mit je 8 GByte, mit denen bis zu 64 GByte RAM möglich sind. RDIMMs und UDIMMs darf man aber nicht mischen und Apple selbst unterstützt – anders als einige andere Workstation-Hersteller – den RDIMM-Einsatz nicht.

In der Basiskonfiguration kostet ein neuer Mac Pro 2399 Euro, ist dann aber noch mit dem "alten" Nehalem-Vierkern Xeon W3530 mit 2,8 GHz Taktfrequenz bestückt, dessen Rechenleistung ungefähr jener eines Core i7-930 oder Core i7-870 entspricht. Den Aufpreis für einen Xeon W3680 hat Apple noch nicht verraten. Zur Basiskonfiguration gehören 3 × 1 GByte RAM, eine 1-TByte-Festplatte sowie eine Grafikkarte mit AMD Raddeon HD 5770 und 1 GByte GDDR5-Speicher, welche Displays über zwei Mini-DisplayPorts und einen Dual-Link-DVI-Ausgang anbindet. DVD-Brenner, WLAN-, Bluetooth- (2.1+EDR) und FireWire-800-Adapter gehören ebenso zum Lieferumfang wie eine Tastatur und eine Magic Mouse.

Für die billigste Konfiguration mit zwei Prozessoren verlangt Apple 3399 Euro und liefert dafür zwei Xeon E5620 – also ebenfalls Quad-Cores, die lediglich 2,4 GHz Taktfrequenz erreichen, aber immerhin schon zur Westmere-Generation zählen und 12 MByte L3-Cache pro CPU bieten. Hier liefert Apple auch insgesamt 6 GByte RAM mit, verteilt auf sechs Module – ein gute Idee, weil sich so die volle Datentransferrate der drei Speicherkanäle jedes Prozessors ausschöpfen lässt. Ansonsten entspricht die Ausstattung der Single-Socket-Basisversion.

Auch die Aufpreise für schnellere Grafikkarten – außer der Radeon HD 5770 wird noch eine Radeon HD 5870 offeriert – oder für die 512-GByte-SSD nennt Apple bisher nicht. Letztere soll übrigens bis zu 230 MByte an Daten pro Sekunde liefern, so wie es etwa Samsung oder Toshiba für ihre 512-GByte-SSDs versprechen. Die SSDs lassen sich im Mac Pro aber nur eingeschränkt zusammen mit dem optionalen RAID-Adapter verwenden. (ciw)