Apple bereitet Entwicklerwerkzeuge auf macOS 11 Big Sur, iOS 14 und ARM-Macs vor

Xcode, Catalyst, SwiftUI – alle zentralen Developer-Tools hat Apple auf die neuen Versionen macOS 11 und iOS 14 hin angepasst.

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Developer-News zur WWDC

Apples Entwicklerwerkzeuge helfen dabei, das neue reduzierte Design von macOS 11 umzusetzen.

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Alexander Neumann
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Apple hat seine dieses Jahr online stattfindende Worldwide Developers Conference (WWDC) dafür genutzt, neben den Aktualisierungen bei seinen Plattformen auch Änderungen bei den bestehenden Entwickler-Tools vorzunehmen sowie auf neue Werkzeuge hinzuweisen. Diese sollen zum Teil auch schon Entwicklern beim Übergang weg von Intel-Prozessoren hin zu den ARM-basierten Apple-eigenen Chips ("Apple Silicon") zu helfen. Die ersten Macs mit neuer Hardware will Apple bis Ende des Jahres ausgeliefert haben. Der Umzug selbst soll in ungefähr zwei Jahren komplett vollzogen sein.

Zur Unterstützung der neuen Architektur ist aus Entwicklersicht womöglich an erster Stelle das Universal App Quick Start Program zu nennen, das Beta-Versionen von "Big Sur" aka macOS 11 und Xcode 12 sowie Dokumentationsmaterial, Videoanleitungen und Foren-Support umfasst. Darüber hinaus bekommt man wohl eingeschränkten Zugang zum sogenannten Developer Transition Kit (DTK), einem speziellen Mac mini mit A12Z-Prozessor (bekannt aus dem iPad Pro 2020), 16 GByte RAM und 512-GByte-SSD.

Der Mietpreis dafür beträgt 539 Euro. Anschließend muss man die Hardware aber wieder zurückgeben.

Apples eigene Entwicklungsumgebung Xcode wurde in Version 12 im Design an Big Sur angepasst. Das nun in einer Beta vorliegende neue Release der IDE bietet anpassbare Schriftgrößen für den Navigator, eine überarbeitete Code-Vervollständigung und ein neues Tab-Modell, bei dem sich mit einem Doppelklick eine neue Registerkarte öffnen oder die ausgewählte Datei verfolgen lässt, während Anwender im Navigator weiter herumklicken können. Xcode 12 hilft bei der standardmäßigen für Apple Silicon vorgesehenen Umsetzung der Universal-Anwendungen – wohl oft so, dass sich keine Zeile Code gegenüber der bisherigen Anwendung ändert.

Auch am im letzten Jahr vorgestellten deklarativen UI-Framework SwiftUI wurde einiges geändert. So verspricht Apple neue Funktionen, eine offenbar verbesserte Leistung und die Möglichkeit, grundsätzlich mehr tun zu können. An der API hat sich nichts geändert, sodass Entwickler ihren bestehenden SwiftUI in Xcode 12 übernehmen können. Neu ist aber eine API für das Lebenszyklusmanagement von Anwendungen. Sie soll helfen, die mit SwiftUI erstellte Anwendung auf allen Apple-Plattformen gemeinsam zu nutzen.

Mit dem neuen, auf SwiftUI basierenden Widget-Framework können Entwickler Widgets erstellen, die auf iPad, iPhone und macOS funktionieren. Sie können außerdem in der ebenfalls neuen Widget-Galerie nach Widgets zu suchen, sich Größen in der Vorschau anzeigen lassen und Widgets wohl überall auf dem Startbildschirm platzieren. Außerdem bieten sogenannte Smart Stacks aus Widgets die Möglichkeit, die geräteinterne Intelligenz nutzen, um das richtige Widget auf Basis von Faktoren wie Zeit, Ort und Aktivität auf der Oberfläche zu platzieren. SwiftUI-Views lassen sich schließlich jetzt mit anderen Entwicklern teilen und erscheinen als Steuerelemente in der Xcode-Bibliothek.

Das im vergangenen Jahr vorgestellte Catalyst-Framework soll Entwicklern dabei helfen, ihre iPad-Apps auf den Mac zu bringen. Mit Big Sur übernehmen Catalyst-Apps wohl automatisch das neue Design. Catalyst erlaubt nun außerdem die pixelgenaue Gestaltung von Bedienoberflächen und soll eine bessere Menü-API enthalten. Hier reagiert Apple auf die Kritik vieler Entwickler, dass via Catalyst wesentliche macOS-Features bislang nicht erreichbar waren.

Einen weiteren Überblick gibt Apple auf der aktuellen Xcode-Website sowie auf der zu Catalyst. Die Ankündigung von Apple geht zudem noch stichpunktartig auf kleinere Änderungen bei ARKit, Core ML, PencilKit, Swift Package Manager, TestFlight, AirPods Motion API ein.

(ane)