Apple: eigene Flash-Alternative bereits im Einsatz

Mit Gianduia entwickelt Apple eine eigene Technik für Rich Internet Applications, die über kurz oder lang das Potenzial haben mag, als Alternative zu Flash zu fungieren. Im Einsatz ist sie bereits auf unterschiedlichen Websites von Apples Retail-Abteilung.

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Von
  • Alexander Neumann

Bei aller Diskussion rund um den Einsatz von Adobes Flash-Technik auf den Apple-Geräten iPhone und iPad ist es angebracht, darauf hinzuweisen, dass Apple an einer Art Alternative zu Flash namens Gianduia arbeitet und diese auch schon verwendet. Die letztes Jahr auf dem parallel zur WWDC stattfindenden World of WebObjects Developer Conference (WOWODC) vorgestellte, damals allerdings auch weitgehend unbemerkte Technik ist ein browserseitiges Cocoa-Framework, das JavaScript umsetzt. Es bietet auch Core-Data-Persistierungsschnittstelle und WebObjects-Entwicklungs- und -Serverumgebung. Durch sie soll man auf Flash oder Alternativen wie Microsofts Silverlight verzichten können.

Einem Bericht von AppleInsider zufolge scheint die nach einer italienischen Haselnuss-Schokolade benannte Technik bereits von Apple genutzt zu werden. Im Retail-Bereich wird Gianduia zum Entwickeln von Webanwendungsclients verwendet, die sich mit Apples WebObjects-Services verknüpfen. Dazu gehören beispielsweise das One-to-one-Programm, das Personal Shopping und das iPhone-Reservierungssystem.

Ende April hatte Apple-Chef Steve Jobs in einem offenen Brief Gründe aufgelistet, warum Apple Flash nicht auf iPhone und iPad haben will. Er führte unter anderem fehlende Offenheit und mangelnde Sicherheit an. Außerdem wolle Apple Flash nicht als Instanz zwischen System und Entwickler kommen lassen. Nach Meinungen von Adobe und einigen Beobachtern scheint es Jobs jedoch vor allem um die Kontrolle zu gehen: Mit den Ausführungen über die Unzulänglichkeiten von Flash versuche Jobs zu verschleiern, dass Apple selbst die Kontrolle über die Software-Entwicklung für iPhone und iPad behalten wolle, hatte Adobe-Chef Shantanu Narayen auf die Vorwürfe reagiert. Einige Entwickler halten zudem das von Jobs präferierte HTML5 als offenen Flash-Ersatz noch nicht für alltagstauglich. (ane)