Aufatmen nach Ausfall von Kartenzahlungen: Händler tauschen H5000-Terminals aus

Der Discounter Aldi, die Lebensmittelkette Edeka und weitere Konzerne warten nicht auf das Update für das betroffene Terminal. So ist die Lage am Montag.

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Ein ungeordneter Stapel mit Kreditkarten und Girokarten von verschiedenen Zahlungsdienstleistern wie Mastercard oder Visa.

(Bild: Tatiana_Kuzmina/Shutterstock.com)

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Nach anhaltenden Problemen mit Kartenzahlungen auf Geräten des Typs H5000 werden die großen Handelsketten in Deutschland nun offenbar selbst aktiv, um der Lage Herr zu werden. Sie tauschen die Geräte dabei einfach aus und ziehen zum Teil später geplante Erneuerungen der Hardware zeitlich vor. Zum Wochenbeginn kehrten erste betroffene Supermärkte und Discounter im Bundesgebiet wieder zum Normalzustand vor dem Ausfall am vergangenen Dienstagabend zurück. Bis die Probleme überall behoben sind, dürften dennoch Tage vergehen.

Dabei warten die Einzelhändler offenbar nicht mehr das vom US-Hersteller Verifone in Aussicht gestellte Softwareupdate ab. Laut dem Zahlungsdienstleister Payone liegt weiterhin kein Update vor, das geeignet sei, flächendeckend auf allen betroffenen Geräten installiert zu werden. Medienberichten zufolge ist zudem ein manueller Eingriff am Gerät nötig, was den Aufwand deutlich erhöhen dürfte. Payone erklärte, dass den Händlerkunden Alternativlösungen angeboten werden, solange das Update nicht vorliege.

Der Discounter Aldi Nord teilte auf seiner Internetseite mit, dass stattdessen der Austausch der betroffenen Geräte auf Hochtouren laufe. Einige Filialen wurden bereits umgerüstet. "Unser Ziel ist es, bis Ende dieser Woche wieder in allen Filialen die Kartenzahlung anbieten zu können." Kunden in Deutschland und Österreich sollten weiterhin auf Hinweisschilder achten, ob die Kartenzahlung möglich ist. Bei Aldi Süd gab es aufgrund neuerer Zahlungsterminals keine Probleme.

Auch bei der Lebensmittelkette Edeka und weiteren Einzelhändlern, deren Filialen betroffen waren, wurden Vorkehrungen getroffen. Einige tauschten ihre Geräte ebenfalls komplett aus, andere zumindest einzelne. Bei einigen waren zwar Girocard-Zahlungen wieder möglich, aber noch keine per Kreditkarte.

Weiterhin bleibt im Unklaren, was genau die Terminals vom Typ H5000 lahmgelegt hat. Verifone widerspricht in einem Support-Dokument an Kunden und Partnern Medienberichten, dass der Ablauf eines Zertifikats oder eine Sicherheitslücke ursächlich sind. Genauere Angaben zum Problem werden jedoch nicht gemacht. Gegenüber heise online wurde in Aussicht gestellt, zu einem späteren Zeitpunkt darüber Auskunft zu geben.

(mki)