Ausstellung: Liebe Deine Maschine

Der Kunstverein Hildesheim zeigt eine Ausstellung zur Interaktion mit Maschinen. Hyperreale Körper üben dort Menschlichkeit und ein für die Oculus Rift DK2 entwickeltes Video nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise wie im Film "Fantastic Voyage" von 1966.

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Ausstellung: Liebe Deine Maschine

(Bild: Screen aus "The Fifth Sleep" von Balthazar Auxietre)

Lesezeit: 2 Min.

"Der Mensch ist keine Maschine und die Maschine kein Mensch, doch sind sie auf verschiedenen Ebenen miteinander verwoben und vernetzt", so heißt es in der Broschüre zur Ausstellung "Liebe Deine Maschine", die der Kunstverein Hildesheim zeigt. Die Ausstellung setzt sich mit der Interaktion mit Fitness-Apps, Roboter-Staubsaugern und Herzschrittmachern auseinander, erzählt dabei von Verführung, Faszination und der Symbiose mit der Maschine.

Teil der Ausstellung ist ein VR-Video, das für die Oculus Rift DK2 entwickelt wurde. Balthazar Auxietre hat sein Video "The Fifth Sleep" an den 1966 erschienenen Science-Fiction-Film "Fantastic Voyage" angelehnt. Zu einem späteren Zeitpunkt soll die Geschichte als narratives Spiel erscheinen. Besucher der Ausstellung können sich aber schonmal einen Eindruck verschaffen.

Kate Coopers hyperreale Frauenfigur übt sich mit Zahnspange und Lippenspreizer in menschlicher Mimik.

Ein Film und ein über vier Meter breites Bild von Kate Cooper zeigen ihre hyperreal gerenderten Frauenfiguren. Im Video Rigged trägt die CGI-Frau eine Zahnspange und scheint menschliche Mimik zu erproben, wirkt dabei aber künstlich und steril.

Yuri Ancaranis Trilogie "La malattia del ferro" (Die Eisenkrankheit, 2010–2012) zeigt den Menschen in voll technisierten Arbeitswelten wie einem Carrara-Steinbruch, in dem außer Baggern niemand arbeitet, einer Plattform für Tiefseetaucher oder bei der Arbeit mit mikroskopischen Roboterverlängerungen der Hände im Operationssaal.

Ein Floppy-Disk-Orchester von Yannick Richter spielt seine Version von "Tainted Love". Richters Video von seinem per Arduino gesteuerten Floppy-Chor erschien 2012 und wurde kurz darauf zum YouTube-Hit. Er lebt in Wunstorf und studiert Technische Informatik an der Leibniz-Universität in Hannover.

Die Ausstellung läuft bis zum 7. Juni im ehemaligen Textilkaufhaus Weinsziehr (Wallstraße 12). Geöffnet ist sie mittwochs von 16 bis 20 Uhr, samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 12 bis 18 Uhr.

(akr)