Bard: Google will Werbeagenturen Konkurrenz machen

Kunden von Google sollen in den kommenden Monaten Bard zur Erstellung von Werbekampagnen nutzen können. Die generative KI soll auf Agentur-Niveau arbeiten.

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Munich,,Germany,-,08.,February,2023:,Google,Bard,-,Ai

(Bild: gguy/Shutterstock.com)

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Kunden von Google sollen in Zukunft Zugriff auf die hauseigene KI Bard bekommen, um eigene, anspruchsvolle Werbekampagnen erstellen zu können. Die Technologie soll Teil von Performance Max werden, einem Programm, das Werbekunden per Algorithmus unterstützt. Die Werbeindustrie ist davon nicht begeistert.

Dass Google bei der Werbung auf künstliche Intelligenz setzt, ist nicht neu. Die generative KI hinter dem Chatbot Bard soll in einigen Monaten das Angebot für Werbekunden erweitern und Kampagnen auf dem Niveau von Werbeagenturen erstellen. Dazu können Werbetreibende laut der Google-Präsentation "AI-powered ads 2023" Bilder, Videos und Texte zu einer bestimmten Werbekampagne liefern, berichtet die Financial Times, die anschließend von Googles KI "neu gemischt" werden und zielgruppengenau auf Basis von etwa Verkaufszielen generiert werden.

Bisher beschränkte sich der Einsatz von Algorithmen in Googles Werbegeschäft auf Empfehlungen für die Platzierung und Budgetierung sowie das Erstellen einfacher Anzeigentexte, so die Financial Times. Mit der Integration seiner neuesten generativen KI versuche Google dem Bericht zufolge Kapital aus der in den vergangenen Monaten zu großer Bekanntheit gelangten Sprachmodelle und Bildgeneratoren zu schlagen.

Es gebe allerdings auch "Sorge, dass das Tool Fehlinformationen verbreiten könnte, da von Chatbots produzierte Texte selbstbewusst klingen würden und Unwahrheiten verbreiten könnten". Die KI sei darauf optimiert, neue Kunden zu akquirieren – sie wisse nicht, was die Wahrheit ist, zitiert die Financial Times eine namentlich nicht genannte Person. Google erklärte, gegen die sogenannte "Halluzinationen" in den kommenden Monaten strenge Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

Die Werbeindustrie sieht sich demnach mit "erheblichem Gegenwind" konfrontiert, da Unternehmen wie Google die Nutzung persönlicher Daten zu Marketingzwecken erheblich einschränken und die Kosten zu kontrollieren versuchen würden. Im jüngsten Quartal sanken die Werbeeinnahmen von Google (minus vier Prozent) und das Umsatzwachstum von Alphabet stieg nur leicht (plus ein Prozent). Meta hat mit Advantage+ im vergangenen Jahr ein ähnliches Produkt wie Performance Max auf den Markt gebracht und plane bis Ende des Jahres eine generative KI in seinen Anzeigesystemen einzusetzen.

(bme)