Benchmark-Rekord für Midrange-Server: IBM bringt neue Power10-Systeme

IBM bringt neue Einstiegs- und Midrange-Modelle der Power10-Generation auf den Markt – mit einem deutlichen Plus an Leistung und Sicherheit.

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(Bild: IBM)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Berthold Wesseler

IBM hat, wie geplant, die neuen Einstiegs- und Midrange-Modelle seiner Power10-Serverfamilie vorgestellt. Sie folgen auf das im September 2021 mit der neuen Generation eingeführte Topmodell E1080. Die neuen Systeme unterstützen nicht nur kritische Sicherheitsfunktionen wie transparente Speicherverschlüsselung und erweiterte Prozessor-/Systemisolation, sondern nutzen darüber hinaus das OpenBMC-Projekt der Linux Foundation, um ein möglichst hohes Sicherheitsniveau zu bieten.

Im Einzelnen handelt es sich bei den jüngsten Power10-Servern um die Scale-Out-Systeme S/L1014, S/L1022 und S/L1024 und den Midrange-Server E1050; die Scale-Out-Systeme gibt es auch als Linux-Only-Variante mit dem Kürzel L, die weder IBM i noch AIX unterstützt und dafür günstiger ist. Das Modell E1050 läuft nur mit den Betriebssystemen AIX und Linux, nicht aber mit IBM i.

Zum erweiterten Power10-Portfolio, das auf Prozessoren mit doppelt so vielen Kernen und zweimal mehr Speicherbandbreite als Power9 basiert, gehört das neue Midrange-Modell E1050, das bereits einige Benchmark-Rekorde aufgestellt hat, zum Beispiel bei 4-Socket-Systeme für den SAP SD-Benchmark mit SAP ERP 6.0 EHP5. Dort wurde mit 2,95 GHz-Prozessoren und 4 TByte Speicher für 134.016 SD-Benchmarknutzer 736.420 SAPS gemessen, (durchschnittl. Dialog-Antwortzeit 0,92 Sek., Bestellpositionen/Std.: 14.728.330, Dialogschritte/Std.http://step.hr/: 44.185.000, CPU-Auslastung: 98 %). Der neue 4-Socket-Server E1050 bietet eine Skalierbarkeit auf bis zu 16 TByte Speicher für Kunden, die RISE mit SAP HANA in der IBM-Cloud betreiben möchten. Darüber hinaus ist jetzt eine Erweiterung der Premium-Supplier-Option verfügbar, um mehr Flexibilität und Rechenleistung mit einer zusätzlichen Auswahlmöglichkeit zum Ausführen von Workloads auf IBM Power on Red Hat Enterprise Linux in der IBM-Cloud bereitzustellen.

Zu den neuen Scale-Out-Servern gehören die Einstiegsvariante Power S1014 sowie die leistungsstärkeren Modelle S1022 und S1024, die Unternehmen und Remote-Office-/Niederlassungsumgebungen Enterprise-Funktionen wie Capacity Upgrade on Demand (CuOD) bieten. Ebenfalls neu ist eine verbrauchsabhängige Preisgestaltung und minutengenaue Verbrauchsmessung für IBM Power Private Cloud; so sollen sich die Kosten für die Nutzung von OpenShift-Lösungen auf Power-Systeme im Vergleich zu alternativen Plattformen senken lassen. Diese neuen Nutzungsmodelle basieren auf Optionen, die bereits für den Power Virtual Server verfügbar sind, und sollen für Kunden den Weg in die Hybrid-Cloud-Welt ebnen. Darüber hinaus wird die IBM-i-Subskription für Hardware, Software und Support/Services neben die bisherigen Lizenzmodelle treten.

Die neuen Systeme in Kombination mit dem Power Virtual Server sind laut Steve Sibley so konzipiert, dass sie sensible Daten von Prozessorkern bis zur Cloud schützen und virtuelle Maschinen sowie containerisierte Workloads gleichzeitig auf denselben Systemen ausführen können. Wie der verantwortliche Produktmanager bei IBM verspricht, können wichtige Workloads, die traditionell lokal ausgeführt werden mussten, jetzt je nach Workload und Anforderungsprofil in die Cloud verlagert werden. Diese Flexibilität könne Kunden dabei helfen, das Risiko und den Zeitaufwand zu minimieren, der mit dem Neuentwickeln von Anwendungen für eine andere Plattform verbunden ist.

Alle Details zu den neuen Systemen gibt es bei IBM. Dass Big Blue die Roadmap für ihre Server einhalten konnte, ist durchaus bemerkenswert, gab es mit dem Wechsel sowohl der Foundry (zu Samsung) als auch der Prozesstechnologie (von 10 auf 7 Nanometer) durchaus einige Hürden zu überwinden. Dazu kam außerdem noch die neue Implementierung des Power-Befehlssatzes, der um Vektor- und Matrizenmathematik erweitert wurde.

(fo)