Benchmark für virtuelle Systeme ausgebaut

Gestiegene Leistungen von Servern und Infrastrukturen haben die Standard Performance Evaluation Corporation veranlasst, höhere Lasten und weitere Funktionen in ihren Benchmark für virtuelle Umgebungen einzubauen.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

In der nun vorliegenden zweiten Version des Virtualisierungsbenchmarks SPECvirt_sc2013 hat die Standard Performance Evaluation Corporation (SPEC) vorwiegend Anpassungen an die gestiegene Leistungsfähigkeit der IT-Systeme vorgenommen. Die erhöhten Workloads stammen aus anderen Performance-Tests der Kooperative: SPECweb2005 (Webserver), SPECjAppServer2004 (Java Application), SPECmail2008 (E-Mailserver) und SPEC CPU2006 (Rechenleistung). Außerdem enthält die Suite Methoden des SPECpower-ssj2008, der den Stromverbrauch von Rechnern und das Verhältnis zwischen Energieaufnahme und Rechenleistung ermittelt. Die drei zuerst genannten Tests hat die SPEC bereits in den Ruhestand geschickt, sie nimmt keine Resultate mehr entgegen. Der Power-Benchmark lieferte auch die Grundlage für das Anfang März 2013 vorgestellte Bewertungs-Tool für Energieeffizienz von Servern namens SERT.

Wer virtuellen Systemen auf den Zahn fühlen möchte, hat bei beim SPECvirt_sc2013 wie beim bisherigen 2010er drei Disziplinen zur Auswahl: Messen der Performance ohne Stromverbrauch, der Performance im Verhältnis zur Stromaufnahme (-_PPW) und letzteres nur für Server als (-_ServerPPW).

Beim Bedienen der Benchmark-Suite hat sich gegenüber der Version SPECvirt_sc2010 nichts geändert, hingegen sind die Anforderungen an die Ressourcen gestiegen. Die Injection Rate (IR) bei den JEEE-Applikationen wuchs von 20 auf 100, gemeint ist die Häufigkeit der Transaktionen, die vom System Under Test (SUT) abverlangt werden. Der virtuelle Datenbankserver verteilt sich jetzt auf bis zu vier VMs und der Web-Server muss jetzt 2500 Sessions verkraften, statt 500 in der 2010er-Version. Bei der Kommunikation mit den Clients verlangt der Web-Server im 2013er sicheres HTTPS. Beim Mailserver gibt es variable Wartezeiten statt der fixen, sodass es zu Lastspitzen kommen kann. Außerdem haben die Entwickler den in Wartestellung gehaltenen Server, der dazu diente, Ressourcen zu belegen, durch einen Batch-Server ersetzt, der regelmäßig Jobs mit dem 401.bzip2-Benchmark absetzt, der aus der CPU2006-Suite stammt.

Als erstes Unternehmen hat das SPEC-Mitglied Hewlett-Packard Ergebnisse mit der 2013er-Version veröffentlicht. Sie sind mit denen des SPECvirt_sc2010 nicht vergleichbar. Mitglieder dürfen aber nach wie vor Ergebnisse für die ältere Variante einreichen. Die Installationsdatei der 2013-Version gibt es zum Download als 350 MByte großes Zip-File für 2546,02 Euro, das 97,9 MByte ISO-Image der älteren Variante kostet dasselbe.

(rh)