Bericht: Infineon will 500 Millionen Euro aus Berlin

Der Chiphersteller hat nach Informationen der "Financial Times Deutschland" einen Antrag auf Bürgschaft der Regierung gestellt.

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Der Halbleiterkonzern Infineon hat nach Presseinformationen eine staatliche Bürgschaft über rund 500 Millionen Euro beantragt. Das berichtet die Financial Times Deutschland mit Berufung auf das Unternehmensumfeld. Der TecDax-Konzern verhandelt derzeit mit seinen Banken über eine Verlängerung und Ausweitung seiner Kredite. Infineon muss bis Sommer 2010 allein für die Tilgung alter Anleihen knapp 600 Millionen Euro aufbringen. Dazu laufen im September Kreditlinien von Banken aus, von denen zuletzt 50 Millionen Euro gezogen waren.

Die finanzielle Lage des Konzerns habe sich zuletzt aber etwas entspannt, hieß es. So konnte Infineon jüngst durch die Begebung einer Wandelanleihe um 180 Millionen Euro einnehmen.

Der Bundesregierung liegen etwa 20 Anträge großer Unternehmen über Kredite der staatlichen Kfw-Bankengruppe vor. Heute verhandelt der Bürgschaftsausschuss über den Antrag von Arcandor. Aussichten auf eine Bürgschaft haben nur Unternehmen, die nach dem 1. Juli 2008 in den Sog der Krise geraten sind. Infineon leidet aktuell unter einem Nachfrageeinbruch, konnte vorher aber seit dem Börsengang im März 2000 nur in dem Jahr und im Jahr 2004 einen Gewinn erzielen. (anw)