Beschleunigter Umsatz- und Gewinneinbruch bei Qualcomm

Ein Sechstel weniger Umsatz, fast die Hälfte weniger Gewinn. Qualcomms Aktie gibt nach.

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Qualcomm-Schild, dahinter Bäume

(Bild: Sundry Photography/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Qualcomm hat von Weihnachten bis 26. März 9,3 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 17 Prozent. Für den Chipdesigner war es das zweite Quartal des Finanzjahres 2023. Fast halbiert haben sich operativer Cashflow (-46% auf 1,5 Milliarden Dollar), Betriebsgewinn (-46% auf 2,1 Milliarden Dollar) und Vorsteuergewinn (-45% auf 1,9 Milliarden Dollar).

Wenig besser erging es dem Nettoergebnis, das um 42 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar eingebrochen ist. Das geht aus den am Mittwoch veröffentlichten Quartalszahlen des US-Unternehmens hervor. Am Donnerstag haben Qualcomm-Aktien mehr als 5,5 Prozent nachgegeben. Das liegt auch am Ausblick, der weiteres Schrumpfen ankündigt: Der Umsatz des laufenden Quartals soll unter neun Milliarden Dollar fallen, während die Betriebskosten gleich bleiben dürften. Börsenanalysten hatten im Schnitt eine Prognose bei 9,1 Milliarden Dollar Quartalsumsatz erwartet.

Von Qualcomm kommen die Modems zur Einwahl in Mobilfunk-Netze in zahlreichen Smartphones sowie Haupt-Prozessoren vieler Android-Handys. Daneben liefert Qualcomm Rechenplattformen für Kraftfahrzeuge sowie Laptops. Mehrere Hersteller bieten Windows-Laptops feil, deren Kernstück ein Snapdragon 8cx Qualcomms ist. Im Vergleich zum Smartphone-Geschäft bringt das der Firma aber nur Krümel. Und gerade bei Smartphones zeichnet sich ein stärkerer Rückgang der weltweiten Nachfrage ab, als Qualcomm bislang erwartet hat – inzwischen schließt das Management nicht mehr aus, dass sich die Smartphone-Flaute auch noch im nächsten Quartal niederschlägt.

Das Unternehmen berichtet seine Finanzergebnisse in zwei Sparten: Qualcomm CDMA Technologies (QCT), die Chips bauen lässt, und Qualcomm Technologies Licensing (QTL), die Lizenzen verkauft. Letztere hat fast ein Fünftel weniger umgesetzt (-18% auf 1,3 Milliarden Dollar) und beim Vorsteuergewinn ein Viertel eingebüßt (-25% auf 0,9 Milliarden Dollar). QCT meldet ein Sechstel weniger Umsatz (-17% auf 7,9 Milliarden Dollar) und gleich 37% weniger Vorsteuergewinn (2,1 Milliarden Dollar).

Hierin versteckt sich der einzige Lichtblick: Während die Einnahmen aus Chips für Handys um ein Sechstel und aus Chips für andere vernetzte Geräte (Internet of Things, IoT) um ein Viertel abgerutscht sind, gibt es beim Umsatz mit der Kfz-Branche ein Plus von einem Fünftel. Weil das aber vergleichsweise bescheidene 447 Millionen Dollar sind, macht es das Kraut nicht fett.

(ds)