Bitkom: Prinzip der Datensparsamkeit ist in Zeiten von Big Data überholt

Zum Start der Verhandlungen über die Ausgestaltung der EU-Datenschutzordnung fordert der ITK-Verband flexible Regelungen, die eine Nutzung der Big-Data-Chancen ermöglichen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Bitkom: Prinzip der Datensparsamkeit ist in Zeiten von Big Data überholt
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Jürgen Seeger

Das Prinzip der Datensparsamkeit sei in Zeiten von Big Data überholt, meint der ITK-Verband in einer Stellungnahme zum Auftakt der Verhandlungen zwischen EU-Ministerrat, -Kommission und -Parlament über die Details der EU-Datenschutzverordnung. Denn: "Werden die rechtlichen Grundlagen für die Verarbeitung von persönlichen Daten zu eng gefasst, bleibt zu wenig Spielraum für Innovationen", meint Susanne Dehmel, Bitkom-Geschäftsleiterin Vertrauen und Sicherheit.

Es geht dem Industrieverband dabei vor allem um die Chancen, die sich aus der Verknüpfung von Big Data, Cloud und Cognitive Computing ergeben können. Von diesen Datenanalysen profitierten nicht nur die Unternehmen, sondern auch Mediziner, Verkehrsplaner oder Wissenschaftler.

Darum hält Dehmel eine " einseitige Verengung der Diskussion auf Wirtschaft contra Bürgerrechte" für nicht angebracht. Statt der Fokussierung auf Datensparsamkeit und Zweckbindung sähe sie lieber Anreize für den Einsatz von Anonymisierungstechniken bei der Datenverarbeitung, mit denen der Bezug zu einer einzelnen Person entfernt werden könne, im Unterschied zur Pseudonymisierung, bei der man den Personenbezug wieder herstellen könne.

Für geradezu uferlos hält der Verband die in der aktuellen Ratsfassung formulierten Transparenzpflichten und plädiert für mehrstufig angelegte Rechte der Betroffenen. "Die proaktiven Informationspflichten sollten sich auf wirklich relevante Informationen beschränken“, fordert Dehmel. (js)