Borland behält Entwicklungstools

Die neue Firma CodeGear, die vollständig im Besitz von Borland bleiben soll, wird sich um die Weiterentwicklung der Entwicklerwerkzeuge wie Delphi, JBuilder oder die wiederbelebte Turbo-Reihe kümmern.

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Von
  • Jürgen Kuri

Offensichtlich fand Borland keinen Käufer für seine Sparte für Entwicklertools: Nun übernimmt CodeGear die Produkte wie Delphi, die wiederbelebte Turbo-Reihe, Interbase oder die geplante, auf Eclipse basierende Entwicklungsumgebung Peloton. Die neu gegründete Firma CodeGear – deren Website noch im Aufbau ist – bleibt vollständig im Besitz von Borland.

Borland hatte Anfang dieses Jahres größere Umstrukturierungen angekündigt, wozu auch gehörte, sich von der Sparte für Entwicklungstools zu trennen. Die Abteilung sollte in eine eigene Firma ausgegliedert und verkauft werden; Borland selbst wollte sich auf Application Lifecycle Management (ALM) konzentrieren. Die Suche nach einem Käufer für die Sparte gestaltete sich aber schwierig, Verhandlungen mit potenziellen Interessenten führten zu keinem Erfolg.

Man habe immer betont, man wollen den richtigen Käufer finden, kommentierte Borland-Chef Tod Nielsen, "einen Käufer, der der Entwicklergemeinde verpflichtet ist, die Produkte weiterentwickelt und der einen Kaufpreis bietet, der dem Wert des Geschäfts entspricht". Nach langen Verhandlungen und Bilanzprüfungen mit mehreren ernsthaften Interessenten sei man nun aber zu der Ansicht gekommen, die Entscheidung, CodeGear zu gründen, entspreche am besten den Interessen von Kunden, Aktionären und Beschäftigten. Die neue Borland-Tochter soll von Ben Smith geführt werden, der seit rund einem Jahr für Borland in der Sparte für Entwicklertools gearbeitet hat.

Nach den Angaben des Borland-Chefs sollte CodeGear gute finanzielle Voraussetzungen mitbringen: Die Entwicklersparte sei profitabel, erklärte Nielsen gegenüber US-Medien. Borland selbst legte parallel zur Verkündung der CodeGear-Gründung die eigenen Geschäftszahlen für das dritte Quartal vor: Während der Umsatz im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 82,4 Millionen US-Dollar stieg, kletterte auch der Nettoverlust von 5,27 auf 12,19 Millionen US-Dollar. Im ALM-Geschäft stieg der Umsatz um 91 Prozent auf 54,7 Millionen US-Dollar. Der Umsatz mit Entwicklertools ging dagegen von 20,04 auf 15,05 Millionen US-Dollar zurück. (jk)