Brainshare Europe: Novells Intelligent Workload Management

Novell möchte eine gemeinsame Verwaltungsschicht für alle Server, egal ob physische Hardware, virutelle Maschinen oder Cloud-Images, schaffen. Das neue Schlagwort "Intelligent Workload Management" bildet dabei den Oberbegriff für Novells Produkte für die IT-Zukunft.

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"Intelligent Workload Management" ist das neue Schlagwort, mit dem John Dragoon, Senior Vice President bei Novell, in seiner Keynote die Brainshare Europe 2010 in Amsterdam eröffnete – die erste Brainshare in Europa seit fünf Jahren und mit über 600 Kunden und Partnern komplett ausgebucht. Intelligent Workload Management soll ein gemeinsames Dach für die Produkte des Geschäftsbereichs "Security, Management and Operating Platforms" beschreiben, der nach der jüngsten Umstrukturierung die früheren Abteilungen Identitäts- und Sicherheitsmanagement, Systemmanagement und Linux (Open Platform Solutions) zusammenfasst.

Was Novell mit dem abstrakten Konzept meint, ist ein ganzheitlicher Blick auf die Unternehmens-IT, der dem derzeit stattfindenden Umbau in den Rechenzentren in Richtung Virtualisierung und dem antizipierten nächsten großen Schritt – die Auslagerung von Anwendungen in die Cloud – Rechnung trägt: Novell möchte eine gemeinsame Verwaltungsschicht für alle Server schaffen, egal, ob es sich um physische Hardware, virtuelle Maschinen oder Images in der Cloud handelt.

Suse Linux Enterprise stellt dabei die Basis dar: Nacȟ der Novell-Vision sollen Softwarehersteller ihre Anwendungen mit Hife von Suse Studio zunehmend in Form von Appliances auf einem SLE-Stack anbieten, die auf dem nackten Blech ebenso gut laufen wie in Amazons Elastic Cloud. Eine Erweiterung für Suse Studio, die EC2-Images erzeugt und gleich in die Amazon-Cloud überträgt, ist bereits in Arbeit. Die diversen Management-Werkzeuge aus der ZenWorks-Familie und der für dieses Jahr angekündigte, in einer Vorabversion gezeigte Novell Cloud Manager sollen ein integriertes System-Management erlauben, unabhängig davon, wo die Anwendungen laufen.

Der auf der Brainshare Europe neu vorgestellte Identity Manager 4 schließlich soll die Zugangsberechtigungen und die Sicherheit der physischen, virtuellen und Cloud-Umgebungen unter einer Oberfläche verwalten. Zu den Neuerungen gehören Treiber zur Einbindung der SaaS-Angebote von Saleforce.com und Google Apps, deutlich verbesserte Reporting-Fähigkeiten sowie ein leichter zu handhabendes Rollenmanagement. Wie EMEA-Chef Javier Colado im Gespräch mit heise open erläuterte, ist das Thema Compliance-Management – Kern des Novell Identity Manager – in Deutschland noch nicht so recht angekommen, da es hier noch keine gesetzliche Verpflichtung gibt, zu dokumentieren, wer wann auf welche Daten Zugriff hatte. In den USA hingegen verlangt der Sarbanes-Oxley-Erlass regelmäßige detaillierte Compliance-Reports.

Intelligent Workload Management gibt so die Strategie für die Bereiche vor, in denen Novell wächst und weiter wachsen will, erklärte Colado. Der zweite große Unternehmenszweig, Collaboration Solutions, zu dem neben den Produkten rund um die Groupware Groupwise auch der Netware-Nachfolger Open Enterprise Server gehört, bediene hingegen vor allem Bestandskunden. Aber auch hier gab es auf der Brainshare Neues zu sehen, etwa eine perfekt in Groupwise integrierte Videokonferenz-Lösung. (odi)