Brainshare: Pinguine im Rennwagen

Das erste Rennen des "Race to Linux 2.0" startet – eine ASP.NET-Anwendung soll auf Linux portiert werden. Derweil ist der für die offene .NET-Portierung Mono zuständige Novell-Manager hoch erfreut über den Pakt der Linux-Firma mit Microsoft.

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Von
  • Detlef Borchers

Am heutigen Freitag startet das erste Rennen des Race to Linux 2.0. Im Wettbewerb geht es darum, eine mit Visual Studio für ASP.NET 2.0 entwickelte Applikation nach Linux zu portieren. Dabei können verschiedene "Motoren" eingesetzt werden, etwa der direkte Port nach Mono, der quelloffenen Portierung von Microsofts .NET-Umgebung. Aber auch eine komplette Neuprogrammierung via PHP oder die Umsetzung mittels Grashopper 2.0 vom Rennsponsor Mainsoft beispielsweise ist möglich.

Während die Pinguine in ihren Rennboliden Platz nehmen, um eine Nintendo Wii-Spielkonsole zu gewinnen, erkundigte sich heise online bei Frank Rego, dem Mono-Productmanager bei Novell nach den Auswirkungen des Abkommens mit Microsoft. Denn seit den ersten Vorstellungen des Mono-Projektes durch Ximian (inzwischen Novell) vor sechs Jahren kreiste ständig eine Art Geier über dem ambitionierten Projekt eines .NET-Ersatzes: Was ist, wenn Microsoft seine Anwaltstruppen in Bewegung setzt, die Abkömmlinge auszumerzen? Mit dem Pakt zwischen Novell und Microsoft scheint diese Gefahr gebannt. Gegenüber heise online erklärte Rego: "Wir lieben Microsoft. Ernsthaft. Das Abkommen zwischen Novell und Microsoft enthält zwar keine Passage, in der speziell Mono genannt wird. Als das Abkommen geschlossen wurde, waren Dinge wie die Virtualisierung und die Verzeichnisdienste wichtiger. Aber es gibt auch eine Passage, die die gemeinsamen Interessen aller IT-Kunden von Novell und Microsoft nennt. Hierzu gehören .NET ebenso wie Mono-Ansätze."

Befreit von einer Klageandrohung durch Microsoft kann Mono nun die Barrieren überwinden, die in vielen Marktbereichen von Juristen errichtet oder von Programmierern befürchtet wurden. Für Frank Rego ist es eine ausgemachte Sache, dass Mono in vielen Bereichen eine herausragende Rolle spielen kann. Mit Mono und Moma als Analysewerkzeug für den Zwischencode der von .NET erzeugten CIL-Dateien hat Novell nach Ansicht von Rego einen Vorsprung vor vergleichbaren Microsoft-Entwicklungen. Grund genug für eine gute Zusammenarbeit abseits der Rennstrecke.

Zur Brainshare 2007 siehe auch:

(Detlef Borchers) / (jk)