Brave-Browser: Werbekampagnen selbstständig schalten

Mit einem Self-Serve-Programm möchte Brave mehr Werbetreibende für Kampagnen im Webbrowser begeistern. Für User bleibt es beim Opt-In-Verfahren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen

(Bild: iX)

Lesezeit: 2 Min.

Werbung, die die Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer wahrt – das ist ein zentrales Versprechen des Webbrowsers Brave. Mit einer neuen Maßnahme, dem Self-Serve Ads Program, will das Team hinter dem Browser jetzt mehr Werbetreibende anlocken. Die Werbeselbstbedienung macht es möglich, Anzeigen und Kampagnen in Brave auszuspielen, ohne dafür in direkten Austausch mit dem Vertrieb des Browsers treten zu müssen. Eine menschliche Prüfung der Inhalte soll aber weiterhin erfolgen.

Zunächst steht das Self-Serve-Angebot ausschließlich für englische Werbekampagnen in teilnehmenden Ländern zur Verfügung – Deutschland gehört dazu. Zur Einordnung: Auf Rang 1 nach Zahl der geschalteten Werbekampagnen in Brave liegen derzeit die USA mit 62, Deutschland liegt mit 31 Werbekampagnen auf Platz 6. Diese vergleichsweise niedrigen Zahlen möchte Brave nun mit dem neuen Angebot an Werbetreibende steigern. Weitere Sprachen sollen folgen.

Brave setzt entgegen der Branchentrends auf ein Opt-In-Werbesystem. Nur diejenigen, die sich dafür entscheiden, bekommen Anzeigen angezeigt. Der Clou daran ist, dass die User an den Einnahmen der ihnen angezeigten Werbekampagnen beteiligt werden. Das Geld bekommen sie allerdings nicht selbst ausgezahlt, sondern können es in Braves eigener Krypto-Währung Basic Attention Token (BAT) an Webseiten-Betreiber weiterleiten. Ihre Daten bleiben dabei lokal im Browser, verspricht Brave. Dabei gibt es unterschiedliche Stellen, an denen der Browser Werbung anzeigt: in neuen Tabs als Hintergrundbild, in der Brave-eigenen Suchmaschine, in den Brave News oder als native Push-Nachricht auf dem Desktop. Das neue Selve-Serve-Programm steht derzeit nur für letzteres Format zur Verfügung. Die anderen Wege sollen aber folgen.

Für die Teilnahme am neuen Selbstbedienungprogramm verlangt Brave ein Kampagnen-Volumen von mindestens 1000 US-Dollar. Bezahlbar ist der Betrag im Voraus entweder in realer Währung oder in BAT, dann mit 50 Prozent Rabatt. Brave geht mit seinem Ansatz einen anderen Weg als die großen Browser, die derzeit ebenfalls auf der Suche nach einem Nachfolger für Cookies von Drittanbietern sind.

Siehe auch:

(jvo)