Suchmaschine: Brave will Google und Bing auf dem API-Markt Konkurrenz machen

Brave Search präsentiert künftig nur Ergebnisse des eigenen Suchindex. Bislang wurden sie mit Bing angereichert. Dem will Brave nun Konkurrenz machen.

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(Bild: iX)

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Brave Search zeigt künftig keine Ergebnisse mehr an, die ursprünglich von Bing kommen. Diese wurden bislang per API abgerufen und waren nötig, weil der Brave-eigene Suchmaschinen-Index nicht alle Anfragen zufriedenstellend bearbeiten konnte. Das soll nun anders sein: Brave sei nun die erste echte Alternative zu Google und Bing, weil man nicht wie andere in Wahrheit von deren APIs abhänge – ein Seitenhieb gegen DuckDuckGo, das laut Brave eben jene nutze. Im gleichen Atemzug kündigte der Browser-Anbieter an, eine eigene API zur Verfügung stellen zu wollen.

Zum Start der Brave-eigenen Suche 2021 hatte der Anbieter bei rund 13 Prozent aller Anfragen die Bing-API bemühen müssen, weil die eigenen Ergebnisse nicht den Qualitätsansprüchen genügten. Zuletzt kam die Schnittstelle von Microsofts Suchmaschine noch bei 7 Prozent der Suchen zum Einsatz. Künftig will Brave nur noch die Ergebnisse des eigenen Index präsentieren – mit einer Ausnahme: Wer mit dem Angezeigten unzufrieden ist, kann auch künftig das Google Fallback Mixing bemühen. Brave befragt dann anonym Google mit der eingegebenen Anfrage.

Möglich sei der Bing-Abschied dank steigender Nutzungszahlen der Brave-Suche – 22 Millionen-Anfragen verarbeite man pro Tag. Vor allem aber ermögliche ihn die zunehmende Unterstützung durch das Web Discovery Project. User des Brave-Browsers können beim Surfen damit per Opt-in dem Index anonym Browser-Daten hinzufügen.

Als Gründe führt der Anbieter neben dem Wunsch nach Unabhängigkeit auch Microsofts vertiefte Partnerschaft zum KI-Entwickler OpenAI. Die Zukunft der Bing-API sei damit nicht mehr absehbar, zumal die Redmonder zuletzt angekündigt hätten, die Preise für den Drittzugang zu seiner Suchmaschine erhöhen zu wollen.

Zur parallel angekündigten Brave-Search-API gab es hingegen kaum Informationen. Man wolle die "Mission, Alternativen zu Big-Tech zu bieten" fortführen. Wer die Brave-Search-API nutze, könne sicher sein, dass die Qualität der Suchergebnisse denen der großen Anbieter in puncto Qualität in nichts nachstehe. Wer Interesse an der API habe, solle sich bei der in der Ankündigung verlinkten Mailadresse melden.

(jvo)