Bundesarbeitsminister: Spätestens 2035 kein Arbeitsplatz ohne KI-Anwendungen

Hubertus Heil will Arbeitgebern und Arbeitnehmern den Einsatz von KI näherbringen. Um Arbeitnehmerrechte nicht zu schwächen, sollen Regeln erarbeitet werden.

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(Bild: SFIO CRACHO/Shutterstock.com)

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Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will daran mitwirken, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz stärker in der Bevölkerung zu verankern. So will er das Arbeiten mit KI etwa in der Verwaltung und auch in kleinen und mittleren Unternehmen fördern. Mit Blick auf mögliche Risiken sollen das Arbeitsministerium und das Innenressort Regeln erarbeiten, um daraus resultierende Risiken für Arbeitnehmer zu reduzieren. Das erklärte der Minister laut dpa am Montagabend in Berlin.

Heil geht davon aus, dass es spätestens im Jahr 2035 keinen Arbeitsplatz mehr geben wird, der nichts mit KI-Anwendungen zu tun hat. Die Bundesregierung hatte sich Ende August auf der Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg auf eine Datenstrategie geeinigt, mit der in den kommenden zwei Jahren die technischen und rechtlichen Voraussetzungen für den Einsatz von KI-Anwendungen in der Verwaltung geschaffen werden sollen. "Wir werden in Deutschland versuchen, KI auf die Straße zu bringen", sagte Heil nun.

Den Arbeitsminister treiben neben den Chancen des Technikeinsatzes auch die Unsicherheiten in der Bevölkerung um, wenn es um den Einsatz von KI geht: "Was macht das eigentlich mit meiner Arbeit im Journalismus, am Büro-Arbeitsplatz, in den Verwaltungen?" Aus seiner Sicht werde die Arbeit durch KI nicht ausgehen, sondern sich verändern. Werde sie gut eingesetzt, könne dies dafür sorgen, "dass die Arbeitswelt humaner wird, dass sie menschlicher wird, dass wir Arbeitsunfälle verhindern beispielsweise, dass Arbeit gesund ist."

Als Nachteile der Technik nannte Heil beispielsweise Möglichkeiten von Arbeitgebern, mittels KI "Arbeit zu verdichten, Menschen unter Druck zu setzen und total zu überwachen". Dementsprechend will das Arbeitsministerium zusammen mit dem Innenressort unter anderem Eckpunkte für den Datenschutz von Beschäftigten erarbeiten.

Im eigenen Ministerium werde KI bereits genutzt, erklärte Heil. In einer eigenen Abteilung mit dem Namen "Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft" würden Expertinnen und Experten künftige zentrale Entwicklungen des Arbeitsmarkts beobachten. Die KI namens "Horizon-Scanning" scanne dort rund 200 Millionen Textquellen, um Arbeitsmarkt-Trends zu erkennen.

Heil will Vertrauen aufbauen, damit KI eingesetzt wird. Sowohl bei kleinen und mittleren Betrieben als auch in der Verwaltung. Diese könne mit KI effizienter gestaltet werden. KI könne etwa dabei helfen, dass die Bundesagentur für Arbeit mithilfe von KI Arbeitssuchende und passende offene Stellen besser zusammenbringt.

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(kbe)