Bundesfinanzagentur besteht auf Papier

Rund eine Viertelmillion Kunden der Finanzagentur des Bundes müssen sich erneut authentifizieren. Möglich soll dies nur per beglaubigter Ausweiskopie sein – nPA und digitale Signatur sind nicht vorgesehen.

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Von
  • Christian Kirsch

Für die Verwaltung der deutschen Staatsschulden ist die Finanzagentur des Bundes zuständig. Die GmbH betreut zudem etwa 250.000 Privatkunden, die dort ein kostenfreies Schuldbuchkonto mit Bundeswertpapieren unterhalten. Ein großer Teil von ihnen muss sich nun erneut authentifizieren, denn seit 1. April unterliegt das Unternehmen dem Geldwäschegesetz (GwG).

Dessen § 4 verlangt für jeden Kontoinhaber auch die Angabe von Geburtsort und Nationalität. Danach hatte die Finanzagentur in der Vergangenheit nicht gefragt, sodass jetzt alle Kunden diese Informationen nachliefern müssen. Neukunden dürfen zur Bestätigung der Daten das allgemein übliche PostIdent-Verfahren nutzen. Wer jedoch bereits ein Schuldbuchkonto besitzt, soll nach dem Willen der Finanzagentur eine beglaubigte Ausweiskopie einsenden. Die Kosten dafür müssen die Kontoinhaber tragen, während sie beim PostIdent-Verfahren die Finanzagentur übernimmt. Einwohnermeldeämter verlangen zwischen 3 Euro (Freiburg, Saarbrücken) und 5 Euro (München, Berlin), beim Notar fallen mindestens 10 Euro an.

Als Alternativen zum beglaubigten Ausweis sieht § 6 GwG den elektronischen Personalausweis oder die qualifizierte Signatur vor. Dazu sagte die Finanzagentur heise online gegenüber: "Wir sind davon überzeugt, dass [die beglaubigte Ausweiskopie] auch den technischen Möglichkeiten der Masse unserer Kunden genügt, arbeiten aber dennoch daran, andere Identifikationsmöglichkeiten für die Zukunft nutzbar zu machen." (ck)