CES: Samsung kündigt M.2-SSD mit PCIe 3.0 x4 an

Nun also doch: Die kompakte Samsung-SSD SM951 im kompakten M.2-Format soll via PCIe 3.0 x4 Daten schneller als mit 2 GByte/s übertragen können.

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M.2-SSD Samsung SM951 mit PCIe 3.0 x4

M.2-SSD Samsung SM951 mit PCIe 3.0 x4

(Bild: Samsung)

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Nachdem Plextor auf der CES gestern eine erste eigene M.2-SSD mit vier PCIe-2.0-Lanes angekündigt hat, setzt NAND-Flash-Marktführer Samsung noch einen drauf: Der Controller der SM951 unterstützt auch PCIe 3.0. Theoretisch würde PCIe 3.0 x4 für Datentransferraten von 4 GByte/s reichen, die SM951 soll aber höchstens 2,15 GByte/s beim Lesen erreichen und 1,55 GByte/s beim Schreiben. Via PCIe 2.0 sind noch 1,6 beziehungsweise 1,35 GByte/s möglich. Das ist laut Samsung etwa 30 Prozent mehr als bei der Vorgängerin XP941.

Bei Zugriffen auf zufällig verteilte Adressen soll die SM951 bis zu 85.000 IOPS (lesen) beziehungsweise 130.000 IOPS (schreiben) schaffen; damit schöpft die SSD die Möglichkeiten des Interface aber bei Weitem nicht aus, hier bremsen die Eigenschaften der Flash-Chips und die maximal zulässige Leistungsaufnahme beziehungsweise die beschränkten Möglichkeiten zur Kühlung bei dermaßen kompakten SSD-Bauformen.

Preise und Liefertermine verrät Samsung noch nicht. Die SM951 soll mit 128, 256 und 512 GByte Kapazität kommen.

Samsung hebt die Energieeffizienz der PCIe-3.0-SSD hervor. Per PCIe 3.0 verlaufe nicht bloß der Datentransfer effizienter, sondern die SM951 unterstützt auch einen besonderen Tiefschlafmodus namens L1.2. In den Stromsparmodi Suspend-to-RAM (ACPI S3) oder Suspend-to-Disk (S4) des Systems soll sie sich dann mit 2 Milliwatt begnügen statt mit 50 Milliwatt, der schon bisher mit PCIe L1 möglich ist. Diese Tiefschlafmodi sind allerdings wie der DevSleep-Modus bei SATA-SSDs für den Normalbetrieb unbedeutend, sondern nur für Schlafzustände des Systems – auf die Akkulaufzeit im Betrieb haben sie also keinen nennenswerten Einfluss.

Die SM951 war Mitte vergangenen Jahres bereits in Präsentationsfolien von Samsung aufgetaucht, damals war von NVMe- statt AHCI-Protokoll die Rede. Es ist nicht klar, welche Systeme mit BIOS-Versionen ausgestattet sind, die von NVMe-SSDs booten können. Einige Mainboard-Hersteller haben für Boards mit M.2-Slots ihre BIOSse angepasst, sodass sie PCIe-AHCI-SSDs wie die Plextor M6e oder die Samsung XP941 als Bootmedien erkennen.

Auf dem von Samsung verteilten Pressefoto der SM951 trägt die SSD eine Lenovo-Teilenummer; das deutet darauf hin, dass die SM951 zunächst für OEMs gedacht ist. Von der XP941 fertigt Samsung Varianten mit proprietärem PCIe-Anschluss für Apple-Rechner. (ciw)