Cebit

CeBIT für Softwareentwickler

Lohnt sich der Besuch der CeBIT? Diese Frage stellen sich Softwareentwickler von Jahr zu Jahr. Viele von ihnen, die das Geschehen abseits der Messe beobachtet haben, werden kaum überrascht werden. Andererseits bieten sich auch Anlässe für einen Besuch.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Viele Softwareentwickler stellen sich jedes Jahr aufs Neue die Frage, ob die CeBIT noch einen Besuch wert ist. Vor allem auch angesichts der Tatsache, dass Jahr für Jahr weniger Unternehmen mit Softwareentwicklungsexpertise auf der größten deutschen IT-Messe als Aussteller vertreten sind. Das ist spürbar. Auch insgesamt dürfte es selten schon bei der Anreise und beim Check-in so entspannt zugegangen sein. Und auch auf den Gängen kann der Besucher zielgerichtet ohne die "Bottlenecks" früherer Jahre seines Weges ziehen.

Die veranstaltende Messe AG spricht von rund 25 Prozent weniger Ausstellern insgesamt, nach dem ersten Tag scheint es so, als ob auch weniger Besucher die Messe frequentieren. Das heißt jetzt nicht, dass unter den Ausstellern Unzufriedenheit vorherrschte. Die erwünschten Business-Kontakte bleiben nicht aus, schließlich versuchen die Anbieter seit einigen Jahren bereits durch ein gezieltes Programm die für sie relevanten Kontakte unter den Messebesuchern herauszufiltern.

Das ist ja auch nicht nachteilig für den Softwareentwickler, der sich über die Trends in der Softwareentwicklung informieren möchte. Doch welche Ansprechpartner sind auf der CeBIT noch zu finden? Vor allem viele der großen Softwarehäuser wie IBM, Microsoft, SAP, Software AG und Sun, die sich teils mit gewohnten, weniger aber mit neuen Techniken und Schlagwörtern präsentieren. Gerade IBM, Microsoft und SAP haben es verstanden, unterschiedliche Partner und Lösungsanbieter in ihren Standbereich zu integrieren. Derjenige, der sich von Berufs wegen mit Produkten auf NetWeaver-Basis, IBM Rational oder WebSphere beziehungsweise Techniken rund um .Net, Visual Studio, Visual Basic auseinandersetzen muss oder möchte, dürfte sich gut auf der CeBIT aufgehoben fühlen.

Ein Thema bei vielen Ausstellern – und hier sind nicht nur die oben genannten SAP und Software AG gemeint – ist immer noch Business Process Management (BPM), meist im Zusammenspiel mit SOA. So tot, wie es Anfang des Jahres gesagt wurde, scheint SOA gar nicht zu sein, glaubt man den Key-Playern am Markt. Für sie ist es anscheinend viel eher Mainstream. Nur zollen die Anbieter bis heute Tribut dafür, zu Beginn des SOA-Hypes eine schlechte Marketing-Strategie und eine falsche Aufklärungsarbeit gerade Entwicklern gegenüber betrieben zu haben. Deswegen mussten Konzepte wie SOA Governance oder die Besinnung auf Prozesse her, die SOA mit der notwendigen Rückendeckung ausstatten, damit die Serviceorientierung relevanter erscheint.

Eine Neuigkeitenmesse ist die CeBIT aus Entwicklerperspektive schon lange nicht mehr. Von daher wird der Besucher vor Ort nur selten überrascht, wenn er sonst einschlägige News-Portale oder IT-Zeitschriften und -Magazine regelmäßig durchschaut und die vielen Fachmessen im Softwareumfeld beachtet.

Und doch gibt es dieses Jahr aus Entwicklersicht ein spannendes Thema, dem sich zumindest keiner der Großen verschließen kann: Cloud Computing. Für den einen noch etwas unklar, weil vielerorts unterschiedlich verwendet; für den anderen, der mit Grid-Architekturen schon vertrauter ist, mag es Sinn ergeben, Microsoft, IBM & Co. mit ihrer Sicht zu konfrontieren. Faktoren wie Kostenvorteile und Ressourceneffizienz, die als Vorteile von Cloud Computing ins Spiel gebracht werden, kann sich in Zeiten der "Krise" keiner entziehen, nicht der Service-Anbieter und auch nicht der Softwareentwickler.

Siehe dazu auch:

(ane)