Chipauftragsfertiger TSMC: Angeblich keine Mengenrabatte für AMD und Co. mehr

Bisher soll TSMC Großkunden wenige Prozent Rabatt auf Silizium-Wafer gewährt haben. Ab 2021 sollen die Vergünstigungen wegfallen.

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(Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)

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Der Andrang auf den weltweit größten Chipauftragsfertiger TSMC soll so hoch sein, dass die Firma ab 2021 die bisher gewährten Rabatte für Großabnehmer streichen will. Das berichtet die taiwanischen Nachrichtenagentur Central News Agency, laut der TSMC bisher drei Prozent Preisnachlass gewährt haben soll. Das klingt zunächst nicht nach viel, bei zehntausenden Wafern pro Monat summieren sich die Ersparnisse jedoch schnell auf.

Bei TSMC stehen neue Fertigungsgenerationen zurzeit als Erstes in hohen Kapazitäten zur Verfügung. Unter anderem AMD sorgt bei der 7-Nanometer-Generation für eine hohe Auslastung mit Ryzen-5000-Prozessoren, Epyc 7002, Radeon-RX-6000-Grafikkarten und Konsolen-Systems-on-Chips für die Playstation 5 und Xbox Series X. Apple nimmt TSMC die ersten großen Mengen 5-nm-Wafer für den A14 des iPhone 12 und den M1 der ARM-Macs ab. Auch Intel will ab 2021 bei TSMC fertigen lassen. Heißt: der Chipauftragsfertiger muss sich derzeit keine Sorgen machen, Kunden zu finden.

Auf Nachfrage erklärte TSMC, dass man sich nicht zu Preisen bei der eigenen Fertigung äußere. Sofern die Central News Agency recht behält, sollten sich höhere Fertigungskosten in spätestens einem Jahr in den Geschäftszahlen von Herstellern, genauer bei der Marge, (leicht) bemerkbar machen. Zunächst laufen die bisher abgeschlossenen Verträge mit festgelegten Abnahmemengen und Preisen weiter, die regelmäßig zwischen Chipauftragsfertigern und Chipherstellern ausgehandelt werden.

Nvidia lässt die aktuelle Grafikkartengeneration Ampere übrigens größtenteils bei Samsung in einem 8-nm-Prozess produzieren: Alle Grafikchips ab dem GA102 laufen bei den Südkoreanern vom Band, was die komplette GeForce-Serie RTX 3000 einschließt. Lediglich den Server-Beschleuniger A100 mit GA100-GPU lässt Nvidia bei TSMC mit 7-nm-Technik produzieren. Gerüchten zufolge soll Nvidia mit Samsung als Zweitfertiger versucht haben, Preisdruck auf TSMC auszuüben.

(mma)