Citrix besinnt sich auf der Synergy seiner Wurzeln

Mehrere Jahre hatte Citrix auf virtuelle Desktops gesetzt, nun konzentriert sich das Unternehmen wieder stärker auf seinen Kern. Auf der Synergy haben die Entwickler auch die Lebensdauer von XenApp 6.5 verlängert.

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Citrix besinnt sich auf der Synergy seiner Wurzeln
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Nachdem Citrix in den vergangenen Jahren mit XenDesktop auf virtuelle Desktops gesetzt hatte, erfolgt mit der Synergy Konferenz nun eine Rückbesinnung auf die Wurzeln. CEO Mark Templeton gab in seiner Keynote unumwunden zu, dass das Unternehmen jüngst auf Kundenbedürfnisse nicht optimal eingegangen ist und die VDI-Strategie (Virtual Desktop Infrastructure) eher zur Verwirrung beigetragen hat. Viele Kunden setzten anstatt auf die als teuer wahrgenommenen VDI-Systeme nach wie vor auf Windows Server als Multiuser Betriebssystem wegen der höheren Userdichte und den günstigeren Betriebskosten. XenApp soll es für den Unternehmenseinsatz fit machen.

Aktuell ist die Version XenApp/XenDesktop 7.6, die die Entwickler nun mit dem Feature Pack 2 erweitern. Nutzer können damit auch trotz unzuverlässiger Netzwerkverbindungen auf solche Umgebungen zugreifen, indem Citrix Framehawk nun in das HDX-Protokoll integriert wurde, was einen Paketverlust von bis zu 50 Prozent tolerieren kann.

Mit der Workspace Cloud (CWC) will Citrix die Komplexität von XenApp- und XenDesktop-Umgebungen angehen.

(Bild: Citrix)

Zudem lässt Citrix nun die Authentifizierung über Fingerabdruck mittels Touch ID im hauseigenen Client "Receiver" zu und erspart dem Anwender die manuelle Eingabe von Passwörtern. Die Unterstützung für Microsofts Lync beziehungsweise Skype for Business wurde für Windows, Mac und Linux verbessert. Außerdem öffnet sich der Hersteller weiter für Linux – bislang war die Plattform auf die Bereitstellung von Windows Betriebssystemen und deren Applikationen ausgelegt. Mit dem Update unterstützt Citrix auch die Bereitstellung von Linux Desktops und deren Applikationen (auf Basis von SUSE und Red Hat) über das HDX-Protokoll.

Anklang fand die Ankündigung des Unternehmens, den Support für die Vorgängerversion XenApp 6.5 auf das Jahr 2017 auszudehnen. Viele Unternehmen setzen noch auf Windows 2008R2 und haben den Wechsel auf Ausgabe 7.6 noch nicht vollzogen. Überraschend ist zudem das Feature Pack für XenApp 6.5, das die Plattform mit einem verbesserten Profilmanagement, höherer Storageperformance und dem User-Frontend "Citrix StoreFront 3" aufwertet.

Nachdem Mitbewerber VMware nach dem Aufkauf des Startups CloudVolumes die effiziente Bereitstellung von Applikationen mit virtuellen Festplatten vorgestellt hatte, zieht Citrix auch hier nach. Die "AppDisk" genannte Technik soll im 3. Quartal als Beta verfügbar sein und das einfache Einklinken von Applikationen mit einem Filter Driver ermöglichen.

Der hohen Komplexität von XenApp- und XenDesktop-Umgebungen will Citrix mit der Workspace Cloud (CWC) entgegenwirken. In einer herkömmlichen Installation müsste der Kunde eine Infrastruktur bestehend aus SQL Server, Broker, StoreFront und Provisioning Server aufsetzen. Mit der CWC sollen diese Infrastrukturdienste in die Cloud verlegt werden, der Kunde koppelt seine Umgebung dann mit einem Cloud Agenten an und kann sich auf die Bereitstellung der Applikationen konzentrieren. Interessierte können die Plattform bereits testen. (fo)