Cloud Computing: OpenStack trifft auf Bare Metal

Beim zweiten Tag des OpenStack Summit standen Bare-Metal-Server im Mittelpunkt. Und das Projekt eines in Container verpackten OpenStack wurde wiederbelebt.

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OpenStack-Logo

(Bild: OpenStack)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Udo Seidel
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Traditionell begrüßt die OpenStack Foundation beim Summit auch neue Mitglieder: Im April vergrößerte sich die Familie der Open-Source-Cloud um die chinesischen Startups EasyStack und UnitedStack, die mit dem zweithöchsten Sponsorenrang Gold Member beitraten. Das zeigt, wie stark OpenStack in China wächst. UnitedStack ist zudem die erste Firma auf dem chinesischen Markt, die Dienstleistungen für sogenannte Managed Private Clouds anbietet.

Die beiden beherrschenden Keynote-Themen am zweiten Tag des Summit waren Bare Metal und Container. Ersteres ist ein Trend, der sich in den vergangenen Monaten schon abzeichnete – OpenStack-Pionier Rackspace beispielsweise bietet zusätzlich Dienstleistungen rund um physische Server an. Laut Rackspace-CTO John Engates ist das höhere Tempo ein wichtiger Treiber für dieses Geschäft, aber nicht der einzige: Manche Anwender brauchen den direkten Zugriff auf die Serverhardware für ihre Anwendungen. Andere wiederum möchten größtmögliche Kontrolle über die verwendeten Systeme.

Container, virtualisierte Netze und physische Server sind die Trends des OpenStack Summit.

(Bild: Udo Seidel)

Beim Tempo belässt es Rackspace nicht beim schlichten Entfernen der Hypervisor-Schicht. Im Rahmen des Summit kündigte das Unternehmen an, die Cloudanalyse- und -verwaltungssoftware von AppFormix in sein Angebot zu integrieren, was derzeit allerdings auf die Private-Cloud-Dienstleistungen beschränkt bleibt. Für deren Anwender kümmert sich Rackspace um die Lizenzen und stellt eine Oberfläche zum Überwachen der Performance in Echtzeit und zum Anpassen der Lastverteilungsregeln bereit.

Im März kündigte Intel an, dass AppFormix-Software mit den Cloud-Funktionen in der neuesten Prozessor-Generation zusammenarbeiten werde. Quasi indirekt kann Rackspace nun die Vorteile von Intels Ressource Director Technology (RDT) nutzen. Mit diesen Kooperationen – Rackspace und AppFormix, AppFormix und Intel – schließt sich gewissermaßen der Kreis, denn auch Intel und Rackspace arbeiten bereits seit vergangenem Jahr im Rahmen der Initiative OpenStack Innovation Center zusammen.

Google zeigt seine Variante eines mit Kubernetes containerisierten OpenStack.

(Bild: Udo Seidel)

Für das auf der Veranstaltung omnipräsente Container-Thema standen Googles Craig McLuckie und Alex Polvi von CoreOS gemeinsam auf der Bühne. Ihr Thema "OpenStack in Containern" war allerdings nicht komplett neu, schließlich existiert seit 2015 das Projekt Kolla mit dieser Zielsetzung. Nach anfänglichem Enthusiasmus ist es hier allerdings recht ruhig geworden.

Der Auftritt von McLuckie und Polvi haucht dem Kolla-Projekt vielleicht neues Leben ein. Ihre Live-Demo rückte zwei Aspekte einer per Container isolierten OpenStack-Installation in den Mittelpunkt: Automatische Selbstreparatur und Rolling Upgrades. Für beides verrichtet Kubernetes im Hintergrund die Arbeit. Aus Container-Sicht sei OpenStack lediglich eine Anwendung, so Polvi. Es bleibt abzuwarten, ob die Begeisterung der Teilnehmer über die Live-Demo einen positiven Effekt auf Kolla hat. (tiw)