Das Internet wird langsamer

Laut einer Untersuchung des US-amerikanischen Providers Akamai sinkt die Geschwindigkeit der Datenübertragung im Internet weltweit.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Im jüngsten seiner vierteljährlich erscheinenden Berichte schreibt der US-amerikanische Provider Akamai Technologies Inc., dass der durchschnittliche weltweite Datendurchsatz im Internet um rund 14 % gegenüber dem vorherigen Quartal abgenommen hat. Im Januar 2011 berichtete der Internet Traffic Report (ITR) bereits über Störungen im Internet. Vermutungen, dass die zunehmende Verbreitung von langsameren mobilen Internetverbindungen die Ursache sei, ließen sich laut TechCrunch nicht belegen, da Akamai diese Daten aus den Erhebungen herausgerechnet habe.

Im am 30. April 2012 herausgegebenen Bericht "State of the Internet" führt das Unternehmen Datenanalysen für das vierte Quartal des Jahres 2011 durch. Unter den Ländern mit dem schnellsten Datenverkehr belegen Südkorea, Japan und Hongkong die ersten drei Plätze, gefolgt von europäischen Staaten: den Niederlanden, Lettland, der Schweiz, Irland, Tschechien, Rumänien und Belgien. Die USA liegen auf Rang 13 und sind von einem Rückgang um 5,3 % betroffen. Deutschland schaffte es nicht unter die ersten zehn, konnte aber bei der Verbreitung der Breitbandnetze eine Platz erobern.

Rangfolge: Deutschland auf Platz 10 verzeichnet einen leichten Rückgang bei der Verbreitung schneller Netze.

(Bild: Akamai Technologies Inc.)

Die Tabelle zur Versorgung von Ländern beziehungsweise Regionen mit Datennetzen, die schneller als 2 Mbps sind, führt die britische Isle of Man mit 97 % an, Deutschland auf Platz 10 liegt mit 92 % noch vor den USA (80 %) und weit über dem internationalen Durchschnitt von 66 %. Allerdings hat Deutschland gegenüber dem letzten Quartal 2,1 Prozentpunkte verloren. Der Anteil der Netze mit 5 Mbps und mehr liegt laut Akamai derzeit bei rund 30 %; nur noch 0,4 % aller Netze sind langsamer als 256 kbps.

Akamai Technologies mit Stammsitz in Cambridge, Massachusetts (USA) entstand, um dem "World Wide Wait" zu begegnen - gegründet von Wissenschaftlern und Internetexperten am Massachusetts Institute of Technology (MIT). 1999 bot das Unternehmen erste kommerzielle Dienste an und gewann Yahoo! als Kunden. Heute unterhält der Provider weltweit Niederlassungen. Die Zentrale für die internationalen Geschäfte befindet sich seit 2010 in Zürich. (rh)