Datenschutz? Gut fürs Geschäft!

Investitionen in Datenschutz rechnen sich. Auf Datenschutzprobleme durch generative KI reagieren erstaunlich viele Unternehmen mit einem KI-Verbot.

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(Bild: Yurchanka Siarhei / Shutterstock.com)

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Allem Gemeckere über Cookie-Banner und zu viel Regulierung zum Trotz: 86 Prozent der deutschen Unternehmen finden, dass sich Datenschutzgesetze positiv auf ihr Geschäft auswirken. Nur 4 Prozent berichten einen negativen Effekt. Weltweit liegen die Werte bei 80 und 6 Prozent. Für seinen siebten jährlichen Datenschutzbericht hat Cisco im Sommer 2023 2.600 Sicherheits- und Datenschutzexperten aus Unternehmen in zwölf Ländern befragt, darunter 200 aus Deutschland.

Fast alle Unternehmen (94 Prozent, in Deutschland 96 Prozent) sind überzeugt, dass ihre Kunden ohne Datenschutzgarantieren nicht bei ihnen kaufen würden. Eine zunehmend wichtige Rolle spielen dabei externe Datenschutzzertifizierungen. In den letzten fünf Jahren haben sich laut der Studie die Ausgaben für den Datenschutz mehr als verdoppelt. Dennoch seien die Gewinne durch mehr Datenschutz größer als die Kosten, sagen 95 Prozent der Befragten – den Return of Privacy Investment beziffern sie im Schnitt mit 1,6.

Datenschutz wirkt sich fast immer positiv aufs Geschäft aus.

(Bild: Cisco 2024 Data Privacy Benchmark Study)

Ein Schwerpunkt der aktuellen Befragung lag auf dem Einsatz von generativer KI. Laut Cisco sehen die Unternehmen in generativer KI eine wertvolle Technologie, die allerdings neue Herausforderungen auch für den Datenschutz bringt.

Jeweils zwei Drittel der Befragten sehen Gefahren für ihre geistigen Eigentumsrechte oder befürchten die Veröffentlichung vertraulicher Informationen. 69 Prozent der deutschen Unternehmen machen ihren Mitarbeitern deshalb Vorgaben, welche KI-Tools sie nutzen dürfen; 35 Prozent haben den Einsatz ganz verboten. Derartige Beschränkungen des KI-Einsatzes sind in Deutschland etwas häufiger als im Rest der Welt (Einschränkungen weltweit 61 Prozent, Verbot weltweit 27 Prozent).

Fast alle Befragten sagen, dass ihr Unternehmen mehr tun muss, um das Vertrauen ihrer Kunden hinsichtlich des Gebrauchs von KI zu stärken. Die Sorge ist durchaus berechtigt: In einer anderen Studie von Cisco gaben 60 Prozent der befragten Verbraucher an, bereits das Vertrauen in Organisationen wegen deren KI-Einsatz verloren zu haben.

Dabei zeigt sich eine deutliche Differenz in den Prioritäten von Datenschutzmaßnahmen: Verbrauchern ist vor allem wichtig, dass Unternehmen transparent machen, wie sie die Daten nutzen, und dass sie die Daten nicht für Marketingzwecke verkaufen. Unternehmen setzen hingegen vor allem auf das Einhalten von Datenschutzgesetzen und das Vermeiden von Datenlecks. Verbrauchern ist das offenbar zu wenig.

Unternehmen und Verbraucher haben unterschiedliche Vorstellungen, was für Vertrauen in Sachen Datenschutz sorgt.

(Bild: Cisco 2024 Data Privacy Benchmark Study)

Die gesamte Cisco 2024 Data Privacy Benchmark Study steht im PDF-Format zum Download bereit.

(odi)