Dell EMC PowerStore: Workloads direkt auf dem Storage-Array ausführen

Eine neue SAN-Array-Familie mit integrierten ESXi-Hypervisor, der Anwendungen direkt auf dem Speichersystem ausführt, hat Dell EMC vorgestellt.

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Dell  EMC PowerStore: Workloads direkt auf dem Storage-Array ausführen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Susanne Nolte

Eine neue Serie von Storage-Arrays mit Rechenkapazität für Anwendungen hat Dell EMC vorgestellt. Die X-Reihe der neu entwickelten Familie PowerStore kann mit VMware virtualisierte Apps mit eigenen CPUs und Arbeitsspeicher ausführen. AppsON nennt Dell EMC diese Funktion, der ein auf dem Storage-Array integrierter Hypervisor VMware ESXi zugrundeliegt.

Zugleich sollen die Systeme ihre eigentliche Aufgabe, die zentrale Datenhaltung, besser als Dells bisherige All-Flash-Midrange-Flaggschiffe meistern: Spürbar verbesserte Antwortzeiten, eine bis zu sieben mal höhere IOPS-Performance und eine Verfügbarkeit von 99,9999 Prozent verspricht der Hersteller.

Die T-Reihe der PowerStore-Familie kann dagegen keine Anwendungen ausführen. Sie ist dafür als Unified Storage Platform konzipiert. Das heißt, die Appliances bieten block- und dateibasierten Zugriff und beherrschen außerdem VMwares vVol-Technik (Virtual Volumes). Beide Reihen umfassen derzeit fünf Modelle mit unterschiedlicher Performance und Kapazität.

Für die Rechenfähigkeit hat Dell die Modelle entsprechend ausgestattet: Bis zu vier Xeon-CPUs mit je 8 bis 32 Cores, eine Obergrenze zwischen 384 und 2560 GByte RAM je nach Modell und zwei oder vier NVRAM-Module können die unterschiedlichen Appliances mitbringen. Außerdem verfügt das 2U-Gehäuse einer Appliance über zwei Controller-Knoten und 25 2,5-Zoll-NVMe-Einschübe.

Anschließen lassen sich über vier 4-Lane-SAS-Ports mit je 12 GBit/s bis zu drei Erweiterungsgehäuse mit je 25 SAS-Laufwerksschächten. Insgesamt kann ein System 96 SSDs verwalten. Es bündelt sie zu RAID-5-Sets mit 4+1 oder 8+1 Laufwerken. Dell bestückt die NVMe-Einschübe entweder mit Intels Optane-SCM-Laufwerken (Storage-Class Memory) mit 375 oder 750 GByte oder mit Flash-SSDs, die zwischen 1,92 und 15,36 TByte fassen.

Jeder Controller-Node kann zwei I/O-Module und eine Mezzanine-Karte fassen, die jeweils mit den Gegenstücken auf dem anderen Node gespiegelt werden. Mit den Servern können sie über Fibre Channel mit 16 oder 32 GBit/s oder über iSCSI per 10GE oder 25GE (Gigabit Ethernet) kommunizieren. Insgesamt dürfen es 24 Ports pro Appliance sein, 16 davon mit Fibre Channel.

Das Container-basierte PowerStoreOS soll dank integrierter ML-Algorithmen arbeitsintensive Prozesse wie initiale Volume-Zuweisung, Migration und Loadbalancing automatisieren. Intels QuickAssist soll die kontinuierliche Datenreduzierung per Always-on-Deduplizierung und -Komprimierung übernehmen, ohne die Performance zu beeinträchtigen.

Zudem kombiniert laut Dell die Speicherüberwachungs- und -Analysesoftware CloudIQ Maschinelles Lernen und menschliches Wissen für ihre Performance- und Kapazitätsanalysen in Echtzeit sowie historisches Tracking. Über Dells Cloud Storage Services lassen sich die PowerStore-Arrays als Managed Service direkt mit allen wichtigen Public Clouds einschließlich AWS, Microsoft Azure und Google Cloud verbinden.

Ein neues Upgrade-Programm namens Anytime soll eine schrittweise Anpassung der PowerStore-Systeme ohne Komplettupgrades erlauben. Unternehmen sollen damit im Rahmen eines Wartungsvertrags jederzeit und ohne zusätzlichen Investitionsaufwand auf neuere, größere oder mehr Appliances wechseln können. Speicherkapazität lässt sich nachrüsten. Die Appliances sind ab sofort verfügbar. (sun)