Dell testet Ladenvertrieb

Der auf Online-Handel spezialisierte Computer-Hersteller Dell will seine Produkte künftig auch in eigenen Ladengeschäften feil bieten. Der eigentliche Verkauf wird aber weiterhin über das Internet abwickelt.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der US-amerikanische Computer-Hersteller Dell will seine Produkte künftig auch in eigenen Ladengeschäften feil bieten. Im Sommer soll zunächst ein Dell-Store in Dallas und im Herbst ein weiteres Geschäft in West Nyack (New York) eröffnet werden. Die etwa 280 Quadratmeter (3000 Square Feet) großen Läden sollen jeweils rund 36 verschiedene Dell-Produkte führen. Anfang der 90er-Jahre hatte Dell schon einmal den Vertrieb über Ladengeschäfte getestet, dies wegen zu geringer Margen aber wieder eingestellt. In rund 160 Shopping-Malls in den USA gibt es bereits kleinere Dell-Ausstellungsstände mit Online-Terminals, wo Kunden Bestellungen aufgeben können.

Sofort mitnehmen können potenzielle Kunden Waren in den neuen Dell-Stores allerdings auch nicht: Den eigentlichen Verkauf will Dell weiterhin über das Internet abwickeln. "Der Grundsatz des Dell-Modells bleibt erhalten", erklärte Unternehmenssprecher Venancio Figueroa. Kunden können die Produkte in den Läden zwar ansehen, ausprobieren und auch Beratung in Anspruch nahmen, Konfiguration und Bestellung der Ware erfolgt jedoch über in den Stores installierte Internet-Terminals. Die georderte Ware liefert Dell wie bisher ins Haus. Sollte sich das Konzept bewähren, sei an eine weitere Expansion gedacht, erklärte der Sprecher.

Im vergangenen Geschäftsjahr lieferte Dell rund 37 Millionen Rechner aus, 19 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Den Jahresumsatz steigerte das Unternehmen um 14 Prozent auf 55,9 Milliarden US-Dollar, den Gewinn um 17 Prozent auf 3,6 Milliarden US-Dollar. Wegen seiner Just-in-Time-Produktion hat das Unternehmen deutlich niedrigere Fixkosten als Konkurrenten, die ihre Ware vorrangig über Ladengeschäfte vertreiben und deshalb größere Kontingente an montierten Rechnern vorhalten müssen. (pmz)