E-Government-Karte mit weißen Stellen

Zunächst als Prototypen stellen Bund und Länder ihre e-Government-Vorhaben auf einer interaktiven Karte vor. Daraus geht hervor, dass es in vielen Bereichen mit der elektronischen Verwaltung nicht weit her ist.

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Von
  • Christian Kirsch

Zwei Jahre, nachdem der IT-Planungsrat seine "Nationale E-Government Strategie" beschlossen hat, ist jetzt die Beta-Version einer interaktiven Karte online gegangen, die Projekte von Bund und Ländern anschaulich darstellen soll. Von einer flächendeckenden "Strategie" ist jedoch wenig zu sehen. Zwar listet die Webseite zurzeit 183 Projekte, doch die sind sehr ungleichmäßig verteilt. So gibt es in Sachsen-Anhalt und Brandenburg kein einziges e-Government-Vorhaben, Nordrhein-Westfalen mit seinen 17 Millionen Einwohnern betreibt eins, und Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein gerade mal je zwei.

Aber auch die vorhandenen e-Government-Projekte hinterlassen nicht den Eindruck einer Strategie. So beschäftigt sich der Bund mit der Förderung des Einsatzes der eID-Funktion und will sich ab Anfang November 2013 unter anderem mit der Verbesserung der Ausweis-App beschäftigen – drei Jahre, nachdem der Personalausweis samt eID eingeführt wurde.

In Berlin gehört großzügigerweise die einheitliche Behördenrufnummer 115 zum e-Government, ebenso wie die Erarbeitung eines Umsetzungsvorschlages zur Einführung von De-Mail in der Berliner Verwaltung. Das De-Mail-Gesetz wurde nach jahrelanger Diskussion im März 2011 verabschiedet. Führend unter den Bundesländern ist das dünn besiedelte Mecklenburg-Vorpommern mit 35 Projekten. Dazu gehören eine Kita-Verwaltung und ein zentrales Fundsachenregister.

Realisiert wurde die Karte vom IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ). Laut seinem Vorstandsvorsitzenden Konrad Kandziora zeichnet die Plattform "ein transparentes Portrait des E-Government in Deutschland und trägt so maßgeblich zum Austausch über Projekte und Vorgehensweisen bei.“ (ck)