EU-Kommission sieht gute Fortschritte bei Abschaltung des analogen Antennenfernsehens

Einige EU-Mitgliedsstaaten seien bei der Umstellung vom analogen auf das digitale terrestrische Antennenfernsehens weltweit führend, sagte EU-Kommissarin Viviane Reding.

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Deutschland, Finnland, Luxemburg, die Niederlande, Schweden und die belgische Region Flandern haben bereits das analoge terrestrische Fernsehen weitgehend abgeschaltet. In insgesamt 21 EU-Mitgliedsstaaten wurde bislang das digitale Antennenfernsehen eingeführt, resümiert die EU-Kommission laut einer Mitteilung. Fünf weitere Mitgliedsstaaten haben demnach angekündigt, dass spätestens 2010 digitale Dienste angeboten werden. Den Prognosen der EU-Kommission zufolge sollten alle EU-Mitgliedstaaten bis 2012 das analoge Fernsehen vollständig abgeschaltet haben. Allerdings heißt es in der Mitteilung auch, dass in Polen mit der Abschaltung bis spätestens 2015 gerechnet werden könnte.

Im Vergleich dazu führt die EU-Kommission an, dass die USA die Einstellung des Analog-TV-Betriebs auf den 12. Juni 2009 verschoben haben. Japan plane die Abschaltung für Juli 2011, Südkorea für Ende 2012, Australien für 2013, Indien und Russland für 2015.

"Der Übergang von der Analog- zur Digitaltechnik verläuft in Europa – vor allem im Vergleich mit anderen Regionen – planmäßig und zügig", lautet das Zwischenfazit der für Telekommunikation und Medien zuständigen EU-Kommissarin Viviane Reding. Beim Übergang zum terrestrischen digitalen Rundfunk seien einige EU-Mitgliedsstaaten weltweit führend. Die Kommission will mit der Freimachung von Funkfrequenzen nach eigenen Angaben sicherstellen, dass die EU-Bürger digitales Fernsehen auf mehreren Übertragungsplattformen geboten bekommen, die sich auf terrestrische Netze, Kabelnetze, Satellitensysteme, das Internet sowie Mobilfernsehnetze stützen.

Für die EU-Kommissarin ist es auch wichtig, schnell über die Nutzung der aus der Abschaltung des analogen terrestrischen Fernsehens frei werdenden Frequenzen – die "digitale Dividende" – zu entscheiden. Das sei sehr bedeutend für eine baldige Erholung der europäischen Wirtschaft. Da das Frequenzspektrum durch die Digitaltechnik effizienter genutzt werde, entstünden freie Kapazitäten für neue Anwendungen. Dies dürfte zu Innovationen anregen, meint die EU-Kommission. Sie erarbeitet ein gemeinsames Konzept zur Nutzung der durch die Umstellung auf Digitaltechnik frei werdenden Frequenzen. (anw)