EU-Studie: Telecom-Binnenmarkt brächte Milliardenwachstum

Um 110 Milliarden Euro könnte das Bruttoinlandsprodukt der EU wachsen, wenn es einen funktionierenden Binnenmarkt für elektronische Kommunikation gäbe, lautet das Ergebnis einer von der EU-Kommission bestellten Studie.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 31 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Christian Kirsch

Um Hindernisse für einen europaweiten Binnenmarkt im Bereich der "elektronischen Kommunikation" zu beseitigen, beschreibt eine von der EU-Kommission in Auftrag gegebene Studie drei Maßnahmen:

  • eine weniger fragmentierte Regulierung, etwa durch einheitliche Vorschriften zur Vertragslaufzeit und für Rechnungen;
  • mehr europäische Normung, etwa bei elektronischen Diensten im Gesundheits- und Energiewesen;
  • und eine besser koordinierte Arbeit der nationalen Telecom-Regulierer auf EU-Ebene.

Ein Schwerpunkt der Studie war die Frage, warum viele Telecom-Unternehmen ihre Heimatmärkte nicht verlassen. Das liegt aus Sicht der Autoren an fehlenden europaweiten Normen (etwa zu Vorleistungsprodukten), nationalen Unterschieden in der Umsetzung von EU-Vorgaben (beispielsweise bei der Rufnummernmitnahme) und mangelnder Koordinierung der nationalen Frequenzpolitik. Die letzte Hürde sollte allerdings seit dem jüngsten EU-Beschluss zur einheitlichen Nutzung von Frequenzen niedriger sein.

Durch einen funktionierenden Binnenmarkt für Telekommunikationsleistungen könne Studie zufolge das Bruttoinlandsprodukt der Gemeinschaft um rund 110 Milliarden Euro steigern. Das wäre ein Wachstum von 0,8 Prozent. Dies komme unter anderem durch besseren Wettbewerb, stärkere Skaleneffekte und Zugangsmöglichkeiten für mehr Bürger zu Internetangeboten zustande. Die englischsprachige Studie ist als PDF verfügbar. (ck)