Elektroauto bZ4X: Toyota bietet Rückkauf zurückgerufener Wagen an

Toyota bietet Kunden den Rückkauf seines ersten Elektroautos bZ4X an. An den Autos lösten sich bereits nach kurzer Fahrt Radschrauben an den Reifen.

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Der Toyota bZ4X

(Bild: Toyota)

Lesezeit: 3 Min.

Toyota hat mit seinem ersten Elektroauto bZ4X weiter große Probleme: Wie nun bekannt wurde, dass der Autobauer eine Rückkaufaktion für die sein bereits zurückgerufenes E-Auto startet. Das Elektromobilitätsportal Electrek hatte zuerst darüber berichtet.

Ende Juni hatte Toyota sein Elektroauto-Modell zurückrufen müssen, weil sich schon nach einer geringen Laufleistung Radschrauben lockern können. Dadurch könne sich während der Fahrt ein Rad lösen, die Kontrolle über das Fahrzeug verlorengehen und die Unfallgefahr steigen, hieß es damals in einer Mitteilung von Toyota in den USA. Nun habe Toyota in einem Brief Käufern das Angebot eines Rückkaufs unterbreitet.

In den USA sind laut der Toyota-Mitteilung 260 der neuen SUV betroffen. In Deutschland wären es 283 Fahrzeuge, so die damalige Auskunft der Toyota-Pressestelle, die aber zum damaligen Zeitpunkt noch nicht ausgeliefert worden waren. Weltweit sind, so berichtet auch Electrek, 2700 der Fahrzeuge betroffen, davon 2200 in Europa, 110 in Japan und 10 in Kanada.

Dem Bericht von Electrek zufolge waren Experten davon ausgegangen, dass Toyota das Problem schnell in den Griff bekommen würde. Das scheint angesichts des nun bekannt gewordenen Rückkauf-Angebots Toyotas nicht der Fall zu sein. Im Juni hieß es, die Ursache des Problems und die Fahrmuster, unter denen dieses Problem auftreten könnte, würden noch untersucht. Das Unternehmen riet den Besitzern daher davon ab, die Fahrzeuge weiter zu bewegen. Da noch keine Abhilfe bekannt ist, wurde den Fahrzeughaltern in den USA der Toyota abgeholt und ein Leihauto bereitgestellt.

Wie Electrek weiter berichtet, hätten die Kunden von Toyota zunächst Entschädigungen angeboten bekommen, darunter eine Gutschrift in Höhe von 5000 US-Dollar, eine verlängerte Garantie und kostenloses Aufladen an ausgewählten Ladestationen in den USA bis Ende 2024. Wer das Auto dennoch nicht fahren wolle, kann es zurückgeben und erhält sein Geld zurück. Toyota fügte dem Bericht nach allerdings hinzu, dass der Rückkauf vom Zustand des Fahrzeugs abhänge.

Toyota hat auf der gleichen Plattform nicht nur den bZ4X gebaut, sondern diese auch mit Subaru geteilt. Der Subaru Solterra ist deshalb ebenfalls von dem Rückruf betroffen.

Der bZ4x – ausgesprochen "bee zee for cross" – ist ein 4,69 m langes SUV, es hat also etwa das Format eines BMW X3 oder Mercedes GLC. Es ist das erste Elektroauto des japanischen Unternehmens (Energiegehalt 71,4 kwh), zuvor hatte Toyota das Hybridkonzept präferiert.

Im Dezember 2021 kündigte Toyota an, bis 2030 30 batterieelektrische Modelle auf den Markt bringen zu wollen. Zunächst sollen dem bZ4X sollen bis 2025 sechs weitere batterieelektrische Autos folgen. Zuvor hatte das Unternehmen argumentiert, dass 60 Hybridautos mit einer Pufferbatterie von je einer Kilowattstunde Energiegehalt mehr CO₂ gegenüber einem reinen Verbrenner-Pkw einsparen als ein einziges batterieelektrisches Auto mit 60 kWh. Das gelte besonders vor dem Hintergrund des weltweiten Strommixes.

(tkn)