Entwickler-Kit: Salesforce-Anwender sollen Apps selbst erstellen

Mit Lightning stellt Salesforce auf der Hausmesse Dreamforce ein Framework für die deutlich schnellere Entwicklung mobiler Anwendungen vor.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Erich Bonnert

Salesforce.com gab auf der derzeit tagenden Dreamforce-Konferenz bekannt, dass die eigene Plattform Salesforce1 mit der Entwicklungsumgebung Lightning erweitert wird. Sie soll Anwendern das Erstellen eigener Routinen und Apps ermöglichen und insbesondere die App-Entwicklung vereinfachen, sodass Sachbearbeiter ohne Programmierkenntnisse schnell und ohne Hilfe von IT-Fachleuten zu eigenen Anwendungen kommen.

Zu Lightning gehört das auf HTML5 basierende Salesforce1-Framework, mit dem auch Salesforces eigene Entwicklung arbeitet. Bisher hatte das Unternehmen auf einen Framework mit APIs gesetzt, um externe Programmierer bei der App-Entwicklung zu unterstützen. So stehen bereits eine Vielzahl professioneller Apps im Marktplatz App Exchange zur Verfügung. Dazu kommen nun vorgefertigte Komponenten, die sich von Anwendern zu eigenen Apps kombinieren lassen, ohne dabei programmieren zu müssen. Wo die Vorlagen nicht passen oder Änderungen erwünscht sind, sollen Anwender ohne IT-Kenntnisse mit einfachen Design-Werkzeugen Hand anlegen können. Salesforce-Entwicklungschef Parker Harris versprach, das die Komponentenauswahl außerdem ständig aktualisiert werde.

Der Lightning App Builder bietet dazu eine Drag-and-Drop-Methodik zum Erstellen einfacher Bildschirmsichten und Apps, etwa zum Sortieren und Gruppieren von Daten oder für die Abfrage und Pflege von Dateien. Aus einer Reihe fertiger Komponenten, wie Suche, Listenerstellung, Landkarten oder Buttons und Eingabefelder, kann per Mausklick ausgewählt werden. Die Nutzeroberflächen lassen sich individuell verändern und an beliebige Display-Größen vom Smartphone bis zum Desktop anpassen.

Mit dem Lightning Process Builder sollen sich Arbeitsprozesse oder betriebliche Abläufe in einer App automatisieren lassen. Auch hier stehen Mustervorlagen, wie E-Mail-Erinnerungen oder Genehmigungsvorlagen für eine Bestellung, bereit. Mit dem Lightning Community Designer können Mitarbeiter, Partner und Kunden zu einer Community vernetzt und mit in einen Vorgang eingebunden werden. Die Nutzerdaten verbleiben dabei beim Ersteller der App.

Der Schema Builder hilft beim Aufbau und der Pflege großer Dateien und Tabellen. Neue oder veränderte Objekte und Felder sowie Beziehungen zwischen Feldern lassen sich grafisch einfügen, ohne codieren zu müssen. Das Lightning Framework und der Schema Builder sind Bestandteil der Salesforce1-Plattform. Die weiteren Werkzeuge stehen als Beta-Versionen bereit und sollen in den nächsten Monaten bis Anfang 2015 ausgeliefert werden, zunächst nur in englischer Sprachversion – Preise wurden nicht genannt. (ane)