Ericsson und NTT DOCOMO wollen auch bei 5G-Mobilfunk kooperieren

In den Tests wollen die Partner unter anderem die Möglichkeiten von Ericssons speziellen Basisstationen und moderner Antennentechnik mit größeren Bandbreiten, höheren Frequenzen und kürzeren Übertragungsintervallen ausloten.

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Ericsson und NTT DOCOMO, Japans größter Mobilfunknetzbetreiber, erweitern ihre langjährige Zusammenarbeit auf die kommende Mobilfunktechnik der fünften Generation (5G). Die beiden Unternehmen haben bereits bei 2G-, 3G- und 4G-Mobilfunktechniken kooperiert. Nun peilen sie an, auch 5G-Netzelemente, die noch entwickelt werden sollen, gemeinsam zu testen.

Ericsson verweist dazu bereits auf ein eigenes, nicht näher bezeichnetes 5G-Testsystem, das "ultra-schnelle Datenraten von über 10 GBit/s erreicht". Aktuelle LTE-Spezifikationen reichen lediglich bis in den einstelligen Gigabit-Bereich.

Zumindest die Netzwerk-Zulieferer gehen davon aus, dass alle aktuellen digitalen Mobilfunktechniken noch lange parallel nebeneinander existieren werden. Ericsson mischt aber auch noch WLAN dazu – vermutlich als Offloading-Technik für belastete Mobilfunkbasisstationen.

Für die 5G-Tests hat Ericsson spezielle Basisstationen und fortschrittliche Antennentechnik mit größeren Bandbreiten, höheren Frequenzen und kürzeren Übertragungsintervallen entwickelt, meldet das Unternehmen. In den Tests, die im japanischen Yokosuka unter freiem Himmel stattfinden sollen, wollen die Unternehmen gemischte Umgebungen mit kleineren und größeren Funkzellen untersuchen, in denen heterogene Netzstrukturen, Breitbandkommunikation in Frequenzen über 15 GHz und moderne Übertragungstechniken zum Einsatz kommen.

Ericsson hat bereits ein eigenes Forschungslabor für die Entwicklung der 5G-Übertragungstechnik eingerichtet. Den Aufbau erster kommerzieller 5G-Netze erwarten Fachleute ab dem Jahr 2020. Ericsson ist einer von insgesamt 30 Partnern, die im Rahmen des EU-geförderten METIS-Projekts zusammen an der Entwicklung der 5G-Technik arbeiten. Aus Deutschland sind die Universität Bremen und die Technische Universität Kaiserslautern, die RWTH-Aachen, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Deutsche Telekom und überraschend auch die BMW Forschung dabei.

Mit der 5G-Mobilfunktechnik zielen die Entwickler nicht mehr nur auf den Einsatz von Handys und Smartphones, sondern wollen eine Grundlage für eine allumfassende Kommunikationstechnik schaffen. Man kann gespannt darauf sein, wie sich die Anwendungen auf die diversen Frequenzbänder verteilen.

(dz)